«Wir sehen uns als Umweltschützer.» (Bruce Wrobel)

Bruce Wrobel ist ein Mann mit dem Herz am richtigen Fleck. Bruce Wrobel ist im Landwirtschaftsgeschäft tätig. Sein Ziel ist es die komplexe Nahrungsmittelversorgung der Welt sicher zu stellen. Er möchte sein äußerst ehrgeiziges Ziel durch nachhaltige, gemeinschaftsorientierte Projekte erreichen.

Außerdem ist Bruce der Geschäftsführer von Herakles Farms – einer Aktiengesellschaft mit einigen sehr reichen Freunden. Und Bruce liebt Afrika. Er und seine Freunde kommen deshalb gerne zusammen und überlegen bei einer Partie Golf, wie sie wohl den Hunger in Afrika beenden könnten. Deshalb hat Bruce auch gleich eine NGO gegründet, die genau diese Absicht verfolgt und sich „All for Africa“ nennt. Natürlich verraten Bruce und seine Freunde nicht, dass sie alle mit dem Landwirtschaftshandel sehr gute Geschäft machen.

 

Was Bruce sagt und was Bruce macht, sind zwei verschiedene Paar Schuhe.  


«Wir hatten tatsächlich viel Unterstützung von der lokalen Bevölkerung.» (Bruce Wrobel)

Bruce möchte eine riesige Palmölplantage aufziehen. Und wenn er groß sagt, dann meint er wirklich groß. Die Plantage wäre eine der Größten in ganz Afrika. Dafür hat er sich freilich gleich ein besonderes Gebiet ausgesucht: 73.000 Hektar im Herzen des Kongo-Beckens gelegen. Für die Umsetzung des Herakles Farm Projektes müssten lokale Gruppen abgesiedelt werden und die Umwelt verwüstet werden. Für den Südwesten Kameroons könnte das Realität werden, wenn Bruce und seine Freunde nicht gestoppt werden. 

 

Report vom Oakland Institut und Greenpeace

Ein neuer Bericht des Oakland Instituts gemeinsam mit Greenpeace International veröffentlicht die wirklichen Auswirkungen, die die Herakles Farm mit ihren Palmölplantagen in der Größe von zweieinhalb Neusiedlerseen mit einer 99 jährigen Pacht haben würde. Der riesige Appetit auf Palmöl scheint nicht abzuflauen – im Gegenteil, die Investoren haben Afrika gerade erst für sich entdeckt. Bruce und seine Freunde sind ein Beispiel dafür, wie Geschäfte mit Regierungen gemacht werden, um an Ländereien zu kommen.  Die Recherchearbeit von Greenpeace zeigt das Ausmaß dieses Investments und die Gefahren für das Klima, welche durch Riesenprojekte im Palmölbusiness entstehen, wenn diese wie bisher unkontrolliert aus dem Boden sprießen. 

Die undurchschaubare Art und Weise dieser Geschäfte ist eine Erscheinung von „Landgrabbing“ und die Herakles Farm ist ein perfektes Beispiel dafür. Die Rechtmäßigkeit der Vereinbarung zwischen der Tochterfirma SGSOC und der Regierung Kameroons im Jahr 2009 ist mehr als fragwürdig und laut Report des Oakland Instituts (link to report) entfachte es weitreichende Kritik und Ärger. Für viele Anrainer würde die Plantage ihre Lebensgrundlage bedrohen. 

Zahlreiche rechtlichen Anfechtungen und lokaler Widerstand sind dem Herakles Projekt jedoch egal. Bruce Wrobel gibt sich zuversichtlich: das Projekt sei gut für die lokale Ökonomie und würde Jobs schaffen. Er verspricht, dass Gewinne aus dem Projekt für Entwicklungshilfeprojekte in seine NGO „All for Africa“ fließen würden. Offen lässt Bruce einzig, wann und wie er Jobs schaffen will. Er schweigt auch zu der Tatsache, dass für seine Plantage riesige Flächen abgeholzt werden müssten, die Biodiversität verschwinden und Naturflächen und Wald in triste Monokulturen verwandelt würden.

Einfach gesagt ist das Herakles Projekt das falsche Projekt, am falschen Ort. Bruce und seine Freunde müssen gestoppt werden. 

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