Zara Detox Banner Aktion in Hamburg

Mit einem Fotobanner hinterfragen Greenpeace-Aktivisten die Textilherstellung der Modekette Zara. Das Motiv zeigt ein weibliches Model und ein Kindermodel in Zara-Kleidung, die in giftigem Abwasser stehen. «Kennen Sie Zaras schmutziges Geheimnis? Detox Now“ lautet die Frage auf dem zwoelf mal sieben Meter großen Transparent, das Aktivisten an der Fassade einer Zara-Filiale in der Hamburger Innenstadt befestigt haben. Kleidung von Zara weist im Textilien-Test von Greenpeace hormonell wirksame und krebserregende Chemikalien auf.

© Doerthe Hagenguth

Diese Woche hat Greenpeace den Modekonzern Zara dazu aufgefordert, keine gefährlichen Chemikalien zur Produktion seiner Kleider mehr zu verwenden. Mittlerweile unterstützen mehr als 200’000 Menschen unsere Kampagne.  Zara hat auf den weltweiten Druck reagiert: Die Modekette mit Sitz in Spanien zeigte sich in E-Mail-Antworten «gewillt, die nötigen Schritte einzuleiten um in der kürzest möglichen Zeit zu erreichen, dass keine gefährlichen Chemikalien mehr freigesetzt werden.»Das ist viel versprechend. Das Verhandlungsteam von Greenpeace führt Diskussionen mit Zara. Die Frage ist, wie die Bekleidungsmarke beabsichtigt, ihre Worte in Taten umzusetzen. Denn Worte sind nicht genug: Genau in diesem Moment wird unser Wasser durch die Freisetzung gefährlicher Chemikalien aus der Textilindustrie vergiftet. Wenn diese problematischen Substanzen in die Umwelt gelangen, können sich diese in noch viel gefährlichere Stoffe aufspalten: Einige sind hormonell wirksam, manche können die Fortpflanzung gefährden und einige könnten sogar Krebs verursachen.

Viele dieser Chemikalien konnten durch Tests in einem unabhängigen Labor in Zara-Bekleidungsstücken nachgewiesen werden. Das bedeutet, dass solche während des Produktionsvorgangs verwendet wurden und später in die Flüsse und Wasserwege rund um den Erdball gelangt sind.Und wenn eine Marke wie Zara am laufenden Band 850 Millionen Kleidungsstücke pro Jahr auf den Markt wirft, dann hat das enorme Auswirkungen. Und zwar sowohl auf die Umwelt als auch auf die Menschen, die dieses Wasser zum Trinken und Kochen brauchen.Das ist der Grund, warum wir Zara ausgewählt haben. Allein aufgrund des Ausmasses und der Grösse ist Zara in der Lage, uns in eine giftfreie Zukunft zu führen. Das bedeutet, dass Zara Leadership demonstrieren und umfangreiche Veränderungen in der ganzen Textilbranche beschleunigen könnte. Zulieferbetriebe hören auf Marken wie Zara, weil sie von ihnen so viele Aufträge erhalten. Und es ist logisch, dass dem Weg, den der Marktführer geht, automatisch auch andere folgen werden.

Also was genau fordern wir von der weltgrößten Bekleidungsmarke?
Wir sind der Ansicht, dass Zara Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit und der Umwelt trägt und alle gefährlichen Chemikalien aus ihren Textilien und aus deren Produktionsprozess eliminieren muss. Überdies muss die Firma Zara von ihren Zulieferbetrieben verlangen, offenzulegen, welche Chemikalien sie in unsere wertvollen Wasserwege einleiten. Sowohl die Menschen, die in der Nähe dieser Fabriken leben, als auch jene, die solche Produkte kaufen, haben das Recht darauf zu erfahren, was in diesen Kleidungsstücken enthalten ist und welche gesundheitsschädlichen Auswirkungen diese Chemikalien haben können, wenn sie in die Umwelt abgegeben werden.Einige von Zaras Konkurrenten haben bereits gezeigt wie es geht. So hat sich beispielsweise Marks & Spencer dazu verpflichtet, bis Februar 2013 Einzelheiten zur Umweltverschmutzung durch einige Zulieferbetriebe zu veröffentlichen. Auch Nike, Puma, Adidas, Marks&Spencer, H&M, C&A und Li Ning haben sich zur Entgiftung verpflichtet. Worauf wartet Zara? 


ZARA ‹Detox›-Aktion in Hong Kong

© Clement Tang / Greenpeace

 

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