Nina Thüllen beim Tourstart für nachhaltige Fischerei in Europa in Konstanta / Romania
© Philip Reynaers / Greenpeace

Irgendwann an meinen Geburtstag im November letzten Jahres sass ich zwischen 50 europäischen Fischern, die ein Geburtstagsständchen für mich sangen. Ein besonderer Abend, vor dem ersten europäischen Kongress kleingewerblicher Fischer. Greenpeace hatte, in Zusammenarbeit mit Fischern aus ganz Europa, geholfen diesen Kongress in Brüssel möglich zu machen. 50 Fischer aus neun europäischen Ländern kamen zusammen. In meinen 15 Jahren, die ich für Greenpeace arbeite, habe ich selten ein Ereignis erlebt bei dem so viel Hoffnung und Begeisterung in der Luft lag.

Im Hafen von Constanta trifft Nina Thüllen mit einem rumänischen Fischer zusammen © Philip Wilson

Gestern traf ich den rumänischen Fischer, der mit uns die Reise nach Bulgarien antreten wird. Er erzählte mir von den gleichen Problemen von denen ich schon am Kongress hörte: Es gibt nicht mehr viel Fisch im Meer, die kleinen Fischer haben zu geringe Fangquoten um zu überleben und sie bekommen nur sehr wenig Unterstützung von ihrer Regierung oder der EU. Und das, obwohl diese kleingewerblichen Fischer 80 Prozent des EU-Fischereiflotte ausmachen. Sie müssen mit einer nicht funktionierenden Europäischen Fischereigesetzgebung leben, die grosse industrielle Fischereischiffe bevorzugt. Diese Gesetzgebung wird derzeit reformiert und Greenpeace unterstützt die kleinen Küstenfischer, die tendenziell nachhaltiger fischen, darin sich Gehör zu verschaffen. Wir wollen jenen helfen, die nachhaltig fischen, bevorzugten Zugang zu den Fischgründen zu bekommen. Gestern Abend eröffnete der rumänische Fischer die Schiffstour durch das Anzünden einer Laterne, die zwischen den Fischern von Land zu Land weitergegeben werden wird. Hoffentlich hilft die Laterne den europäischen Fischereiministern den richtigen Weg zu einer fortschreitenden Reform der EU-Fischereipolitik zu finden, die die Bedürfnisse der europäischen kleinen Küstenfischer berücksichtigt.

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