Zoom
Mittwoch, 24. April 2013
Es geschah in der Nacht kurz bevor die Esperanza inAntisiranana, einem kleinen Hafen im Norden von Madagaskar, einlief. Das Meer wurde zu einer Waschmaschine. Der Wind frischte auf. Und alles, was nicht niet- und nagelfest war, fing an durch die Gegend zu fliegen.
Es mag schwer vorstellbar zu sein, doch diese Momente gehören zu den schönsten auf hoher See. Das Auftürmen des Sturmes. Wenn das Heulen des Windes alle anderen Geräusche verstummen lässt. Das Plätschern der Wellen, das Brummen der Motoren, das Geschwätz der Menschen an Bord. Alles wird verschluckt von diesem eine, alles übertönenden Geräusch.
Eine riesige Welle schlägt gegen das Schiff und eine salzige Wand aus Wasser und Sprühnebel – 20 Meter hoch – bricht über die Esperanze hinweg. Durch die Fenster der Brücke sieht die Welt aus, wie eines von Van Goghs Gemälden.
Man kann diesen Moment nicht in Worte fassen oder mit Bildern beschreiben. Man kann ihn nur erleben – indem man mittendrin ist. Hier. Vor der Küste von Afrika. Beim Segelen für den Schutz der Ozeane. Eine gigantische Welle zu einem Zeitpunkt.