Die EU-Kommission ist dem Votum der Mitgliedsstaaten gefolgt und hat per Verordnung die Anwendung dreier bienenschädigender Neonicotinoide ab dem 1. Dezember 2013 in allen 27 Mitgliedstaaten teilweise verboten.
In den kommenden zwei Jahren werden bei Sommergetreide, Mais, Raps, Baumwolle, Sonnenblumen und Kürbissen die Stoffe Thiamethoxam des Basler Agrochemiekonzerns Syngenta sowie Imidacloprid und Clothianidin nicht mehr angewendet werden. Allerdings ist deren Einsatz beim Obst- und Weinbau, bei Karotten, Zwiebeln, Wintergetreide sowie Zuckerrüben weiterhin erlaubt.
«Mit diesem Verbot ist ein erster Schritt für eine bessere Landwirtschaft getan», sagt Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff von Greenpeace Deutschland. «Hiermit wird der Chemie-Industrie ein Riegel vorgeschoben, die versucht hat, die Gefährlichkeit der Neonicotinoide wegzureden.»
Die Insektengifte, die nun ab Dezember verboten sind, bergen nachweislich eine Gefahr für das Leben der Bienen. Bereits geringe Mengen der Gifte verursachen neurologische und physiologische Schäden und beeinträchtigen Navigation und Futtersuche.
Greenpeace identifiziert im kürzlich veröffentlichten Report «Bye bye Biene? Das Bienensterben und die Risiken für die Landwirtschaft in Europa» noch weitere schädliche Pestizide, die verboten werden sollten.
Greenpeace Schweiz fordert das Bundesamt für Landwirtschaft auf, das Verbot der gefährlichen Bienengifte auf nationaler Ebene sofort und ohne Ausnahmeregelungen umzusetzen. Der vorgesehene Zeitpunkt muss so festgelegt werden, dass bereits vor dem Winter ausgebrachtes Saatgut nicht mehr mit diesen Mitteln behandelt ist. Sonst sind Bienen auch im nächsten Jahr diesen Giften ausgesetzt.
Im Februar hatte Greenpeace Schweiz zusammen mit Imkern aus der ganzen Schweiz den Behörden in Bern eine Petition zum Schutz der Bienen überreicht. Darin unterstützen über 80’000 Menschen unsere Forderungen. Am 19. Juni debattiert das Parlament über das Thema Bienensterben.