Mittwoch, 19. Juni 2013
28. Februar 2013, Greenpeace und Imkerinnen und Imker übergeben der Bundesverwaltung eine Petition. Darin fordern über 80’000 Menschen von den Behörden und der Politik ein Verbot von bienenschädlichen Pestiziden. © Greenpeace / Matthias Gunsch

Der Nationalrat hat heute zwei Motionen der Umweltkommission (UREK) und der Wissenschaftskommission (WBK) angenommen, die die Erforschung des Bienensterbens bis 2015 sowie eine Reduktion des Risikos von Pestiziden in den nächsten zehn Jahren beinhalten. Eine Motion zur Ausdehnung der vom Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) für einzelne Pestizide beschlossenen Suspendierung auf weitere bienenschädliche Substanzen und weitere Kulturen lehnte die Grosse Kammer mit 99:85 Stimmen bei drei Enthaltungen jedoch ab.

Damit haben sich eine Mehrheit des Nationalrates sowie der Wirtschaftsminister Johann Schneider-Amann (FDP/BE) von der aggressiv lobbyierenden Agrochemie an der Nase herumführen lassen. Diese spielt die Toxizität der Bienenkiller-Pestizide herunter und sät mit Unwahrheiten viel Angst bei den Schweizer Politikern. Und das gerade mal zwei Wochen, nachdem die Imker öffentlich machten, dass in der Schweiz seit dem letzten Herbst über ein Viertel der Bienenvölker verendet sind.

«Der heutige Entscheid ist ein zu zaghafter Schritt hin zu einer bienenfreundlichen Landwirtschaft», sagt Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Marianne Künzle. «Wir werden alles dafür tun, dass die heute entschiedenen Massnahmen nicht verwässert und weitere bienenschädliche Pestizide vom Markt genommen werden». Erfahrungen in Frankreich und Italien zeigen nämlich, dass ein Verbot von gewissen Insektiziden nicht zur Ernteeinbussen führen. Greenpeace setzt sich mit Volldampf für einen Paradigmenwechsel ein und fordert eine chemiefreie, ökologische Landwirtschaft.

Im Februar hatte Greenpeace Schweiz zusammen mit Imkerinnen und Imkern den Behörden in Bern eine Petition zum Schutz der Bienen überreicht. Darin unterstützen über 80’000 Menschen unsere Forderungen.

Die Schweizer Politik versagt. Doch Sie können den Bienen auch privat helfen. Auf www.bienenschutz.ch erfahren Sie wie.

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