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Im Vorfeld der FIFA-Fussball-WM in Brasilien hat ein Team von Greenpeace-Freiwilligen Mitte Juni ein Community Center mit angeschlossener Fussballhalle in einer Favela von Rio de Janeiro mit Solar Panels ausgestattet. Nun können die Jugendlichen auch abends dort spielen und trainieren. Es ist der Traum vieler Kinder in den Favelas, eines Tages den grossen Sprung zum Profifussballer zu schaffen, nicht zuletzt, weil es prominente Beispiele dafür gibt. Ziel des Projektes ist es, durch Ausbildung und aktive Beteiligung der jugendlichen Slum-Bewohner/innen an der Installation, ihnen eine Berufsperspektive zu eröffnen und zugleich die Öffentlichkeit für Energiethemen zu sensibilisieren und für Solarenergie zu gewinnen.

Im Vorfeld der FIFA-Fussball-WM in Brasilien hat ein Team von Greenpeace-Freiwilligen Mitte Juni ein Community Center mit angeschlossener Fussballhalle in einer Favela von Rio de Janeiro mit Solar Panels ausgestattet. Nun können die Jugendlichen auch abends dort spielen und trainieren. Es ist der Traum vieler Kinder in den Favelas, eines Tages den grossen Sprung zum Profifussballer zu schaffen, nicht zuletzt, weil es prominente Beispiele dafür gibt. Ziel des Projektes ist es, durch Ausbildung und aktive Beteiligung der jugendlichen Slum-Bewohner/innen an der Installation, ihnen eine Berufsperspektive zu eröffnen und zugleich die Öffentlichkeit für Energiethemen zu sensibilisieren und für Solarenergie zu gewinnen.

Während zwei Monaten wurden 13 Jugendliche der Favela Vila Isabel jeden Samstag im Rahmen von Workshops von Greenpeace geschult. Am Ende durften sie mit der brasilianischen Firma „Solar Energy“ zusammen eine Photovoltaikanlage auf dem Community Center „Lídia dos Santos“ im Viertel Morro dos Macacos in der Favela Vila Isabel aufbauen. Mit dem Strom sollen die Fussballhalle und die Klassenzimmer beleuchtet werden. Ausserdem sollen Computer und andere Geräte am Strom angeschlossen werden. So können Jung und Alt Kurse besuchen, Computer nutzen lernen, in Musikräumen üben, schreiben lernen, usw.

Bis jetzt zapfen alle BewohnerInnen der Favela ihren Strom illegal vom Netz ab – das Community Center bildet da auch keine Ausnahme. Nun hat das Stromunternehmen angefangen, Zähler zu installieren. Die Bewohner des Armenviertels werden spätestens ab August zur Kasse gebeten und wissen nicht, wie bezahlen. So auch das Community Center, das jeden Monat Strom im Wert von zirka 1000 Reals oder 500 Schweizer Franken verbraucht.

Dank der Photovoltaikanlage wird über die Hälfte des Stromverbrauchs vom Community Center durch Solarenergie gedeckt werden. Die andere Hälfte soll mittels Stromeffizienzmassnahmen eingespart werden. Auch da hilft Greenpeace: Bereits im letzten Workshop wurde das Thema Energieeffizienz vorgestellt. Sowohl die Jugendlichen als auch Leitfiguren des Community Centers haben sehr interessiert aufgehorcht. Denn spätestens dann, wenn die erste gesalzene Stromrechnung kommt, wird das Thema Einsparung sehr wichtig für sie werden.

Das Greenpeace-Solar-Team „Juventude Solar“ besteht aus 13 Jugendlichen aus der Favela selber, die zwischen 13 und 16 Jahre alt sind. Bei der Montage halfen noch drei 17-jährige Juniorfussballspieler vom lokalen Club „Bola pra Frente“ mit, einer der bekanntesten Clubs in Rio. Die Jugendlichen werden von vier Greenpeace-Freiwilligen aus Rio unterstützt sowie von Vânia Stolze, der „Juventude Solar“-Projektleiterin von Greenpeace, die selber Architektin ist. Sie alle arbeiten Hand in Hand mit der Firma „Solar Energy“, die als Baumeisterin fungiert und die Anlage warten wird.

Die Photovoltaikanlage wurde am Wochenende vom 8. – 9. Juni installiert und am 15. überprüft. Am 25. Juni weiht die Bevölkerung der Favela die Anlage zu den Klängen und den Tanz-Darbietungen der lokalen Samba-Gruppe feierlich ein. Und natürlich wird es einen Fussballmatch geben, zwischen den Jugendlichen des Greenpeace Solar-Teams und einem der gleichaltrigen Juniorenteams von Bola pra Frente.

Bis Greenpeace mit der Idee kam, die Sonnenstrahlen in Strom zu verwandeln, betrachteten die Bewohner der Favela die Sonne eher wie eine Feindin, vor der man sich schützen muss, weil sie einen blendet und verbrennt. Umso erfreuter waren sie, als sie erfuhren, dass sie so nützlich sein kann. Auf den Vorschlag, die Photovoltaikanlage mit einem Fussballspiel und Samba einzuweihen, liessen sie sich begeistert ein.

Die beruflichen Perspektiven für Jugendliche aus einer Favela sind nicht rosig. Dank diesem Projekt können sie sich energietechnisches Wissen und Fertigkeiten aneignen, die ihre Chancen auf eine Lehre und/oder einen Job deutlich verbessern. Denn in Brasilien gibt es nahezu keine Energie-Fachleute.

Mit dieser Photovoltaikanlage möchte Greenpeace auch das Interesse für Solar-Energie in Brasilien wecken. So hat die Organisation vor einem Monat einen permanenten Zaun um das Dach vom Community Center „Lídia dos Santos“ in Vila Isabel montiert und lädt ab Ende Juni Schulen aus ganz Rio ein, sich die Solaranlage anzuschauen. Denn sie ist ein absolutes Novum; es gibt kaum welche in Brasilien und besonderes in einer Favela ist das völlig einzigartig.

Community-Centers kommen in den Favelas eine grosse Bedeutung zu. In den 70er-Jahren, als die Kriminalität in Rio ausser Rand und Band geraten war, hat der Staat verschiedene Massnahmen getroffen, um die Stadt sicherer zu machen. Sie hat einerseits hart durchgegriffen und andererseits Sozialprojekte ins Leben gerufen und Aktivitäten für die vernachlässigten Jugendlichen organisiert. So wurden vom Staat und von engagierten Bürgern zugleich Samba-Schulen und Community Centers gegründet und der Fussball erhlielt als Landesheiligtum neue Kultstätten.

Links:

Fotostrecke

Juventude Solar

Videos (Englisch untertitelt):

Teilnehmer

Basteln von Solarlampen

Montage der Solarpanels

Einweihungsfest

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