Seit heute sind Web-Videos über die Siegerehrung beim Formel 1 Shell Grand Prix von Belgien vom letzten Sonntag im Internet nur noch schwer zu finden. Der Grund: Das Management F1-Rennzirkusses zensiert die Bilder einer Greenpeace-Aktion gegen Shell. Beim Versuch, das Video bei Youtube anzuklicken erscheint ein Hinweis, dass das Material aufgrund des Urheberrechtsanspruchs von Formula One Management nicht mehr verfügbar sei. Shell war der Hauptsponsor des Rennens in Spa.
«Es ist unglaublich, wie die Formel-1-Bosse versuchen, die freie Berichterstattung einzuschränken», sagt Jörg Feddern, Ölexperte von Greenpeace. «Es drängt sich die Vermutung auf, dass die starken wirtschaftlichen Verflechtungen zu Shell der Grund für die Zensur sind. Anstatt sich mit der Kritik an den geplanten Ölbohrungen in der Arktis auseinanderzusetzen, wird die Berichterstattung eingeschränkt.» Inzwischen hat Greenpeace das Video auf Vimeo wieder zugänglich gemacht.
Greenpeace-Aktivisten blamieren Shell während Siegerehrung
Während der Siegerehrung war es Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten gelungen, zwei Banner auf dem Podium zu hissen. Bereits vor und während des Rennens hatten die Umweltschützerinnen und Umweltschützer unter anderem mit einem grossen Banner an der Haupttribüne auf die gefährlichen Arktispläne des Hauptsponsors des Rennens aufmerksam gemacht. Die Pole-Position hatte dabei die 23-jährige Winterthurer Kletteraktivistin Julia. Über den Köpfen der Sieger und beobachtet von grimmigen Funktionären und aggressiven Sicherheitsleuten machte sie klar, was sie von Shells Arktisplänen hält.
Shell gefährdet die Arktis
Shell hat bisher fünf Milliarden US-Dollar investiert, um in der Arktis nach Öl bohren zu können. Dabei kam es im vergangenen Jahr zu einer Pannenserie. Sowohl eine Bohrplattform als auch ein Bohrschiff liefen auf Grund. Eine Ausrüstung für einen Ölunfall versagte komplett während eines Testlaufs. Daraufhin musste der Konzern seine Pläne für dieses Jahr unterbrechen.
Die Aktionen in Spa waren Teil einer internationalen Kampagne gegen Shell und Arktisbohrungen. Unterstützen Sie Greenpeace und beteiligen Sie sich über Twitter und Facebook an einer Online-Demo gegen Shells Arktis-Projekt. Und bekennen Sie sich mit fast vier Millionen Menschen zum Arktisschutz.