Aktion in Hamburg gegen das Bienensterben
06/22/2013 © Maria Feck / Greenpeace
Der deutsche Baumarkt Toom hat öffentlich erklärt, zukünftig alle im Greenpeace-Report «Bye Bye Biene» genannten Bienenkiller-Pestizide aus dem Sortiment zu nehmen. Damit setzt der Konzern ein klares Zeichen für den Bienenschutz.
«Endlich beginnt nun auch die Wirtschaft zu erkennen, dass Bienenschutz nicht allein auf politischen Entscheidungen fussen kann», sagt Christiane Huxdorff, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace Deutschland.
«Toom handelt vorbildlich und nimmt nicht nur die verbotenen, sondern auch darüber hinaus als bienengefährlich identifizierten Pestizide aus den Regalen», so Huxdorff. Als Alternativen bietet Toom seinen Kunden Produkte auf Basis von Rapsöl und Natur-Pyrethrum an. Diese werden, da sie aus dem Bereich des chemischen Pflanzenschutzes kommen, nur mit einer persönlichen Beratung durch geschultes Fachpersonal verkauft.
Was Toom kann, sollten eigentlich auch die Schweizer Baumärkte und Grossverteiler können. Wir sind gespannt auf deren Verhalten im Bereich Bienenschutz.
In Wissenschaft und Politik hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Pestizide zum Bienensterben beitragen, gemeinsam mit Krankheiten, Parasiten, dem Klimawandel und der industrialisierten Landwirtschaft. Aber die Produzenten der Produkte, Bayer und Syngenta, negieren nicht nur die Gefährlichkeit gegenüber den Bienen, sondern haben jetzt auch noch die EU-Kommission wegen des zweijährigen Verbotes verklagt. Unter dem Deckmantel der angeblichen rechtlichen Verfahrensfehler und der Behauptung, die Bienengefährlichkeit von Pestiziden sei nicht bewiesen, ignorieren die beiden Agrochemiekonzerne wissenschaftliche Fakten und gehen weiter über Bienen-Leichen.
Unlängst beschloss die EU-Kommission ein vorübergehendes Teilverbot dreier bienenschädlicher Pestizide aus der Gruppe der so genannten Neonicotinoide. Die Schweiz zog mit einer Suspendierung nach. Eine Motion zur Ausdehnung der vom Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) für einzelne Pestizide beschlossenen Suspendierung auf weitere bienenschädliche Substanzen und weitere Kulturen lehnte der Nationalrat jedoch ab.