Mit der Energiewende gehört der Kohleabbau in die Geschichtsbücher. Trotzdem gibt es auch in der Schweiz verschiedene Unternehmen, die vom klimaschädlichen Brennstoff nicht die Finger lassen wollen – und insbesondere in Deutschland und Italien ihre dreckigen Geschäfte vorantreiben.
Mit der Energiewende gehört der Kohleabbau in die Geschichtsbücher. Trotzdem gibt es auch in der Schweiz verschiedene Unternehmen, die vom klimaschädlichen Brennstoff nicht die Finger lassen wollen – und insbesondere in Deutschland und Italien ihre dreckigen Geschäfte vorantreiben.
Eine der weltweit grössten Zementherstellerinnen, die schweizerische Holcim, wird ab Herbst Braunkohle aus Deutschland importieren und argumentiert, dies sei aus Umweltsicht besser als Steinkohle aus Südafrika.
Was dies aber in der Praxis bedeutet, zeigt eindrücklich der Tagebau in der ostdeutschen Lausitz-Region, wo zahlreiche Anwohner zusammen mit Greenpeace gegen fünf neue Tagebaue sowie Vertreibungen und schädliche Emissionen kämpfen.
«Der geplante Braunkohletagebau ist gross wie 15’126 Fussballfelder, so gross, dass er die Stadt Zürich locker verschlucken könnte», sagt Greenpeace-Klimacampaignerin Nadine Berthel. «Riesige Flächen Wälder, Wiesen und Wohnorte würden dabei verschwinden, 800 Menschen zwangsumgesiedelt und ihre kulturellen Wurzeln zerstört».
Nichtsdestotrotz referierte diese Woche der CEO von Holcim am Swiss Energy and Climate Summit auf dem Bundesplatz über „Umweltschutz im Weltkonzern“.
Zukunft statt Kohle
Auch ein weiteres schweizerisches Unternehmen steht zurzeit im Fokus der Kritik: Der Bündner Energiekonzern Repower beteiligt sich in Kalabrien (Saline Joniche) an einem umstrittenen Kohlekraftprojekt. Die italienische Bevölkerung äusserte mehrmals grosse Bedenken und am 22. September werden die Bündner Bürgerinnen und Bürger darüber abstimmen, ob sie weiterhin solche klimaschädliche Investitionen im Ausland tätigen wollen.
«All dies zeigt, dass der Widerstand gegen den Kohleabbau nicht an unseren Grenzen Halt machen kann», sagt Berthel.
Unterstützen deshalb auch sie die Petition in Deutschland gegen die neue Tagebaue in der Lausitz.
Falls sie in Graubünden stimmberechtigt sind, sagen sie Ja zur Initiative „sauberer Strom ohne Kohle“.
Gastkommentar im Bündner Tagblatt von Kaspar Schuler, Kampagnenleiter Klima & Energie.