Seit 14 Tagen sitzt der Schweizer Greenpeace Aktivist Marco Weber zusammen mit 29 weiteren Arktisschützerinnen und Arktisschützern in Untersuchungshaft in einem Gefängnis in Murmansk/Russland. Auf die erhobene Anklage der «bandenmässigen Piraterie» steht in Russland eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren.

Seit 14 Tagen sitzt der Schweizer Greenpeace Aktivist Marco Weber zusammen mit 29 weiteren Arktisschützerinnen und Arktisschützern in Untersuchungshaft in einem Gefängnis in Murmansk/Russland. Auf die erhobene Anklage der «bandenmässigen Piraterie» steht in Russland eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren.

In einem Brief beschreibt Marco nun erstmals wie es ihm geht und schildert die Haftbedingungen vor Ort. Weiter ruft er dazu auf, für den Schutz der Arktis einzustehen und nicht aufzugeben.

Brief Marco

Hier der Brief von Marco in vollständiger Länge:

 

Hallo zusammen (da draussen :-))

Entschuldigt, mein Englisch ist nicht besonders gut, und meine Handschrift ist sogar noch schlimmer. Geschweige denn meine Schreibe! Aber ich bin sicher, ihr werdet rauskriegen was ich meine.

Ich bin jetzt seit 12 Tagen alleine in einer Zelle. Ich habe weder Bücher, noch Zeitungen, noch Fernsehen oder jemanden zum Reden.

Auf dem täglichen Spaziergang bin ich ebenfalls isoliert. Der Aussenhof ist vier mal fünf Meter gross, von mächtigen Mauern und Stahlträgern eingeschlossen. Abgedeckt wird er von einem Dach, das keinen Sonnenschein hineinlässt.

Die einzige Gelegenheit den Himmel zu sehen, ist durch mein Zellenfenster, das sich auf der nördlichen Seite des Gebäudes befindet. Das heisst: überhaupt kein Sonnenlicht.

Die Tage sind lang.

Die Höhepunkte hier sind der wöchentliche Besuch meines Anwalts und des Schweizer Konsuls. Gestern habe ich ausserdem zum ersten Mal eine Ladung E-Mails von draussen erhalten. Yehaa!

Das aggressive und unfaire Verhalten der russischen Behörden und Gazprom zeigt auf, wie wichtig es ist, dass die Entscheidungen über die Zukunft der Arktis von einer breiten Öffentlichkeit getroffen werden, nicht von einzelnen Ländern und Unternehmen, welche geblendet sind von den Ressourcen der Arktis und den kurzfristigen Profiten, die dort zu machen sind.

Am 18. September habe ich mich der Gefahr ausgesetzt und bin das Risiko eingegangen, das mich hier ins Gefängnis gebracht hat, weil ich überzeugt bin, dass WIR die Kraft haben, eine Veränderung herbeizuführen.

WIR, das ist eine riesige Anzahl Menschen weltweit, welche mutig und besorgt genug sind, für eine Zukunft der kommenden Generationen zu kämpfen. Weil wir sehen, dass die Existenzgrundlage unserer Zukunft mit unserem jetzigen Handeln verknüpft ist.

Lasst uns die Arktis schützen und mit ihr die Chance für eine Zukunft der Menschheit. 

Eure Unterstützung und das Wissen, dass wir das richtige getan haben, hält mich über Wasser.

 

Vielen Dank für eure Worte, Liebe und Zuwendung. Ihr seid unglaublich wichtig!

 

Marco Weber

 

 

> Auch Du kannst Marco einen Brief / Postkarte schicken, hier gibts mehr Info dazu.

> Hast Du schon ein Protestmail an die russische Botschaft geschickt? Hier kannst Du dies tun.

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