Als erste arktische Nation fordert Finnland ein globales Schutzgebiet für die Arktis
Als erste arktische Nation fordert Finnland ein globales Schutzgebiet für die Arktis
Die acht Nationen des Arktischen Rats haben bislang auf ihrem Recht beharrt, die Arktis für ihre wirtschaftlichen Interessen nutzen zu können. Auf Drängen der Bevölkerung findet nun ein Umdenken statt. Letzte Woche hat die finnische Regierung eine neue Arktis Strategie verabschiedet, die ein globales Schutzgebiet um den Nordpol fordert.
Mit der ‚Save The Arctic‘-Kampagne und damit verbundenen Aktionen auf finnischen Eisbrechern, konnte Greenpeace 2012 die finnische Bevölkerung mobilisieren, sich für den Schutz der Arktis einzusetzen. Die Greenpeace-Aktionen fanden viele UnterstützerInnen und inspirierten diese zu weiteren, spontanen und kreativen Aktionen. Diese neue Bewegung konnte sich nun in der Politik Gehör verschaffen und die finnische Regierung von der Sensibilität des Themas überzeugen.
Allerdings ist auch in Finnlands neuer Strategie noch von «neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten innerhalb der Arktis», zu lesen. Hier gibt es einen offenen Konflikt, der vorerst aber nicht diskutiert wird: Einerseits erkennt man die Gefahren des Klimawandels für die Umwelt, andererseits wird an einem für das Klima unersetzbaren Ort, der Arktis, nach neuen Möglichkeiten der Öl- und Gasentwicklung gesucht.
Wir begrüßen jedoch den finnischen Ruf nach besseren Ölbohrstandards für Ölbohrungen und Erkundungsfahrten. Es darf nicht sein, dass Unternehmen für Unfälle in der Arktis keine Haftung übernehmen müssen.
Jetzt sind die anderen arktischen Nationen gefordert, ihren Worten auch Taten folgen zu lassen und die Notwendigkeit eines Schutzgebietes im arktischen Ozean anzuerkennen. Das existierende System von marinen Schutzgebieten reicht noch lange nicht aus.