Elf TrägerInnen des Friedensnobelpreises – unter ihnen Erzbischof Desmond Tutu – haben in einem Brief an den russischen Präsidenten, Wladimir Putin, ihre Unterstützung für die «Arctic 30» zum Ausdruck gebracht. In ihrem Brief fordern sie Putin auf, alles in seiner Macht Stehende zu tun, damit die «überzogenen Anschuldigungen der Piraterie» gegen die in Russland inhaftierten 28 Aktivistinnen und Aktivisten sowie zwei Journalisten fallen gelassen werden.
Elf TrägerInnen des Friedensnobelpreises – unter ihnen Erzbischof Desmond Tutu – haben in einem Brief an den russischen Präsidenten, Wladimir Putin, ihre Unterstützung für die «Arctic 30» zum Ausdruck gebracht. In ihrem Brief fordern sie Putin auf, alles in seiner Macht Stehende zu tun, damit die «überzogenen Anschuldigungen der Piraterie» gegen die in Russland inhaftierten 28 Aktivistinnen und Aktivisten sowie zwei Journalisten fallen gelassen werden.
Gemeinsamer Brief von elf Friedensnobelpreisträgern an Wladimir Putin:
Sehr geehrter Präsident Putin,
wir bitten Sie alles in Ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um die überzogenen Anschuldigungen der Piraterie gegendie 28 Greenpeace-Aktivistinnen und Aktivisten, den freischaffenden Fotografen und freischaffenden Kameramann fallen zu lassen und Anklagen auf der Grundlage russischen und internationalen Rechts in die Wege zu leiten. Wir sind davon überzeugt, dass sie unseren Respekt vor dem Recht auf gewaltfreie Proteste teilen.
Wie Sie wissen, haben russische Behörden 30 Besatzungsmitglieder des Greenpeace-Schiffes Arctic Sunrise seit dem 19. September – als die bewaffnete russische Küstenwache das Schiff im Petschora Meer enterte – in ihrem Gewahrsam. Die Besatzungsmitglieder – bestehend aus internationalen und russischen Staatsbürgern – hatten zuvor friedlich und gewaltfrei protestiert.
Ihr Statement vom 25. September, in dem sie aussagten, dass die Greenpeace-Aktivisten keine Piraten seien, hatte uns wieder ermutigt. Wie Sie wissen, waren die Aktivistinnen und Aktivisten unbewaffnet. Ihre Position gegen das Fördern von Öl in der Arktis und den damit verbundenen Gefahren demonstrierten sie mit friedlichen Mitteln.
Ölbohrungen in der Arktis sind ein gefährliches Unternehmen mit hohen Risiken. Ein Ölunfall in diesen eisigen Gewässern hätte katastrophale Auswirkungen auf eine der makellosesten, einzigartigsten und schönsten Gegenden der Erde. Die Auswirkungen eines Ölunfalls auf Menschen, die in der Arktis leben, und auf bereits jetzt bedrohte Tierarten, wären zerstörerisch und langfristig. Die Risiken eines solchen Unfalls sind immer gegeben, und die Notfallpläne der Ölindustrie bleiben völlig unzureichend.
Genauso entscheidend ist der Einfluss von Ölbohrungen in der Arktis auf den Klimawandel. Der Klimawandel betrifft uns alle, aber es werden die Ärmsten den Preis für den Fehler bezahlen den die Industrieländer zu verantworten haben. Es ist der Zeitpunkt gekommen an dem wir rasch den Übergang von fossilen Brennstoffen hin zu sicheren, sauberen und erneuerbaren Energien beschreiten müssen.
Wir drängen alle Staaten ihr Äußerstes zu geben, um diesen kostbaren Schatz der Menschheit zu beschützen und sich aus der Abhängigkeit von Öl und Gas als Energiequellen zu befreien. Als eines der am stärksten betroffenen Länder, fordern wir Sie auf, diese Veränderungen persönlich in die Wege zu leiten.
Wir, wie Millionen Menschen weltweit, verfolgen die aktuellen Ereignisse begierig, um zu sehen, dass die Anklagen wegen Piraterie fallengelassen und die «Arctic 30» anhand internationalen Rechts behandelt werden, das Recht auf friedvollen Protest bestätigt und das Engagement in den Schutz der Arktis umgeleitet wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Bischof Desmond Tutu (Südafrika)
Betty Williams (Nordirland)
Leymah Gbowee (Liberia)
Jody Williams (USA)
Tawakkol Karman (Jemen)
Rigoberta Menchu Tum (Guatemala)
Mairead Maguire (Nordirland)
Shirin Ebadi (Iran)
Jose Ramos Horta (Osttimor)
Adolpho Perez Esquivel (Argentinien)
Ex-Präsident Oscar Arias Sanchez (Coast Rica)