Die schneeweisse Samojede-Hündin Lascaux fühlte sich sichtlich wohl in der Luzerner Abendkälte. Klar, ihre ursprüngliche Heimat ist schliesslich die Samojeden-Halbinsel des Nordpolarmeeres. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Arktis, Heimat einer Million Menschen und vieler einzigartiger Tierarten.
Die schneeweisse Samojede-Hündin Lascaux fühlte sich sichtlich wohl in der Luzerner Abendkälte. Klar, ihre ursprüngliche Heimat ist schliesslich die Samojeden-Halbinsel des Nordpolarmeeres. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Arktis, Heimat einer Million Menschen und vieler einzigartiger Tierarten.
Der Vierbeiner war gestern dabei, als Freiwillige von Greenpeace Schweiz zum Auftakt einer einwöchigen Tour durch die Schweiz die Passantinnen und Passanten der Luzerner Innenstadt darauf aufmerksam gemacht haben, dass die Arktis droht, vor die Hunde zu gehen – geopfert der Gier der Ölkonzerne wie Gazprom und Shell. Dagegen wollten 28 Arktisschützerinnen und Arktisschützer, darunter der Schweizer Marco Weber, im September in der russischen Arktis friedlich demonstrieren. Sie wurden zusammen mit zwei freischaffenden Journalisten inhaftiert und sitzen seither in russischer Untersuchungshaft.
Viele Menschen forderten in Luzern gemeinsam mit Greenpeace zum Schutz der Arktis auf und zeigten ihre Solidarität mit den inhaftierten Arktisschützerinnen und Arktisschützern. Sie sendeten aus dem mobilen «Gefängnis» ihre starken individuellen Botschaften aus und unterzeichneten eine Petition zum Schutz der Arktis.
Ölbohrungen in der Arktis sind eine grosse Gefahr. Wann es zu einer Ölkatastrophe kommt, ist nur eine Frage der Zeit. Der russische Staatskonzern Gazprom will im Dezember als erster Konzern über der Eisgrenze nach der schwarzen klebrigen Flüssigkeit bohren, die schon so viele Meervögel, Fische und Meeressäuger umgebracht hat. Die Gazprom-Bohrstelle ist während knapp zwei Dritteln des Jahres mit Eis bedeckt, die Temperaturen können bis auf minus 50 Grad Celsius absinken. Dazu kommen heftige Stürme und lange Dunkelperioden während der Wintermonate. Auf diese Herausforderungen reagiert Gazprom mit einem völlig unzureichenden Notfallplan. So lagert beispielsweise Material für die Ölbekämpfung im tausend Kilometer entfernten Murmansk.
An kaum einem anderen Ort der Welt ist der Klimawandel sichtbarer als in der Arktis. Über 75 Prozent des arktischen Meereises ist in den letzten 30 Jahren verschwunden. Die Konzerne, die dafür verantwortlich sind, wollen nun davon profitieren – und das Weltklima weiter anheizen. Heute beginnt in Warschau die internationale Klimakonferenz COP 19. «Es ist die tragische Ironie dieser Konferenz, dass Menschen in Russland eingesperrt sind, weil sie friedlich gegen den Klimawandel demonstriert haben, während hier in Warschau Politiker und Regierungen frei die Interessen grosser Konzerne wie Gazprom vertreten dürfen», sagt Nadine Berthel, Klimaexpertin von Greenpeace.
Die Arktis-Tour ist Teil einer internationalen Kampagne von Greenpeace zum Schutz der Arktis. Greenpeace trägt die Bilder und Botschaften zusammen und versucht sie bei Gelegenheit auch an Marco zu übergeben. Die weiteren Etappenorte sind Basel, Bern, Lausanne, Genf und Zürich. Die unabhängige Umweltorganisation kämpft seit zwei Jahren für ein Schutzgebiet rund um den Nordpol. Wer sich daran beteiligen will, kann im Internet unter www.savethearctic.org seine Stimme für die Arktis abgeben und natürlich zur Arktis-Tour kommen. Die Daten und Orte findet ihr hier.
Unter anderen haben sich bisher folgende bekannte Schweizerinnen und Schweizer zum Schutz der Arktis und für die sofortige Freilassung der inhaftierten Arktisschützerinnen und Arktisschützer ausgesprochen: Viktor Giacobbo, Schön & Gut, Reto Kestenholz, Michael Elsener, Lucas Niggli, Franz Hohler, Gardi Hutter, Milena Moser, Lovebugs, Ueli Schmezer, Daniel Rohr, Adèle Thornes, Regula Rytz, Hina Strüver, Jo Lang, Christoph Greuter, Stefanie Lang, Jacqueline Fehr, Roger Widmer, Ingo Ospelt, Bastien Girod, Daniel Betz, Ekkehard Sassenhausen, Christian Labhart und die Gruppe zapzarap.