Die Erklärung von Bern (EvB) und Greenpeace Schweiz haben heute in Davos während des Weltwirtschaftsforums (WEF) die gefürchteten Schmähpreise The Public Eye Awards vergeben. Dieses Jahr haben 280’000 Online-Voter abgestimmt und sich mit klarer Mehrheit entschieden, dass Gazprom den Publikumspreis erhält. Den Jury-Preis erhält der amerikanische Textilgigant Gap. Mit ihrem Pseudo-Abkommen trägt Gap dazu bei, dass wirksame Reformen in der Textilindustrie verwässert oder gar verhindert werden. Neben den «Hauptgewinnern» waren noch weitere sechs Unternehmen für die schlimmsten Fälle von Menschenrechtsverletzungen und Umweltsünden nominiert. Die dürfen wir nicht vergessen: Fifa, Syngenta/Bayer/BASF, Glencore Xstrata, HSBC, Eskom und Marine Harvest.
Die Erklärung von Bern (EvB) und Greenpeace Schweiz haben heute in Davos während des Weltwirtschaftsforums (WEF) die gefürchteten Schmähpreise The Public Eye Awards vergeben. Dieses Jahr haben 280’000 Online-Voter abgestimmt und sich mit klarer Mehrheit entschieden, dass Gazprom den Publikumspreis erhält. Den Jury-Preis erhält der amerikanische Textilgigant Gap. Mit ihrem Pseudo-Abkommen trägt Gap dazu bei, dass wirksame Reformen in der Textilindustrie verwässert oder gar verhindert werden. Neben den «Hauptgewinnern» waren noch weitere sechs Unternehmen für die schlimmsten Fälle von Menschenrechtsverletzungen und Umweltsünden nominiert. Die dürfen wir nicht vergessen: Fifa, Syngenta/Bayer/BASF, Glencore Xstrata, HSBC, Eskom und Marine Harvest.
Während am WEF die grossen Wirtschaftsführer über ZUKÜNFTIGE Herausforderungen diskutieren, macht die internationale Kampagne The Public Eye Awards auf die AKTUELLEN und gravierendsten Fälle von Menschenrechtsverletzungen und Umweltsünden aufmerksam. Zwar widmet sich dieses Jahr das WEF auch Gesundheits- und Umweltthemen, doch braucht es jetzt mehr als einprägsame Worthülsen an die Medien. Die Public Eye Awards fordern eine kritische Auseinandersetzung mit unserem gegenwärtigen Wirtschaftsmodell, konkrete Massnahmen und rechtlich verbindliche Regulierungen von Staat und Konzernen.
Aus diesem Grund war auch Tomáš Sedláček, Querdenker und ehemaliger Berater von Václav Havel, einer der Hauptredner an der diesjährigen Pressekonferenz in Davos. «Es ist mir ein Unverständnis, wie ein anständiger Unternehmer sich in einen Turm von Zahlen und Bilanzen einzuschliessen vermag, aber die Zahlen, die Menschenleben fordern, einfach ignorieren kann. Public Eye hilft ihnen die Augen zu öffnen und sich den Gegebenheiten nicht mehr zu verschliessen.», argumentiert der gebürtige Tscheche.
Der Schutz der Arktis ist vielen Menschen ein Anliegen. Nicht zuletzt auch der Einsatz des Schweizer Arktisschützers Marco Weber hat aufgerüttelt, sensibilisiert und mobilisiert. Auf der ganzen Welt wurde über die risikoreichen Ölbohrungen von Gazprom in der Arktis berichtet, die dadurch aus gutem Grund der Öffentlichkeit bekannt wurden: Aufgrund der extremen Bedingungen, wie Temperaturen bis minus 50 Grad Celsius, Eisbedeckung, heftiger Stürme und Dunkelheit, sind Ölbohrungen in der Arktis besonders riskant. Diesen Herausforderungen begegnet Gazprom mit einem völlig unzureichenden Notfallplan und setzt zudem auf völlig veraltete Technik: Die für die Bohrungen in der Arktis verwendete Plattform Prirazlomnaya besteht teilweise aus Komponenten stillgelegter Plattformen aus der Nordsee und rostete jahrelang in einer Werft in Murmansk vor sich hin. «Eine wachsende Bewegung von mehr als 5 Millionen Menschen hat sich für das Schutzgebiet im hohen Norden stark gemacht und möchte vermeiden, dass rücksichtslose Unternehmen wie Gazprom und Shell aus den fragilen arktischen Gewässern Profit schlagen», meint Kumi Naidoo, Executive Director von Greenpeace International.
Gap trägt mit seinem Pseudo-Abkommen dazu bei, dass wirksame Reformen in der Textilindustrie verwässert oder gar verhindert werden. Damit nimmt der amerikanische Textilgigant in Kauf, dass unzählige Arbeiterinnen und Arbeiter weiterhin unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten müssen und setzt ihre Gesundheit und ihr Leben und somit auch das ihrer Familien aufs Spiel.
Gap gibt vor, sich die Rechte und die Sicherheit der Arbeitnehmenden zu Herzen zu nehmen. Das von Gap vorangetriebene, nicht verbindliche Programm, welches nur von den beteiligten Firmen, nicht aber von Gewerkschaften gesteuert wird, enthält jedoch den betroffenen Textilarbeiterinnen gegenüber keine Rechenschaft. «Gap weigert sich weiterhin, sich vertraglich dazu zu verpflichten, gemeinsam mit ihren Zulieferern und lokalen wie internationalen Gewerkschaften sicherzustellen, dass die Sicherheitsmängel in den Fabriken behoben werden und die Arbeitnehmenden das Recht haben, ihre Arbeit unter gefährlichen Bedingungen zu verweigern», sagte Kalpona Akter, Arbeitsrechts-Aktivistin aus Bangladesch. Sie ist Geschäftsleiterin des Bangladesch Center for Workers Solidarity und war früher selbst Kinderarbeiterin in der Textilindustrie. Heute ist sie eine international anerkannte Arbeitsrechts-Aktivistin. An der Pressekonferenz gab sie einen Einblick in die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie in Bangladesch.
FOTO: © Greenpeace /Ex-Press/Flurin Bertschinger
Zur Rangliste auf der Public Eye Website: www.publiceye.ch