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Aktion beendet: Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten setzen ein klares Zeichen für ein Europa ohne Uralt-Reaktoren
Rund 100 Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten in der Schweiz und 240 europaweit haben heute mit Bannern, Projektionen und Gleitschirmen «The End» der Uralt-Reaktoren gefordert. Die friedliche Protestaktion beim ältesten Reaktor der Welt in Beznau dauerte den ganzen Tag, am Abend verliessen auch die letzten Kletterer das Gelände des Atomkraftwerkes: zum Teil freiwillig, zum Teil wurden sie geräumt.
Es ist kurz vor sieben Uhr, 100 Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten aus neun europäischen Ländern starten eine Protestaktion vor dem ältesten AKW der Welt: im Herzen Europas, in der Schweiz, in Beznau. Der Altreaktor ist fünf Kilometer von der deutschen Grenze entfernt und eine Gefahr für weite Teile Europas. Nicht die einzige: Auch in anderen Ländern finden gleichzeitig ähnliche Protestaktionen statt. Insgesamt 240 Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten sind europaweit im Einsatz, und alle fordern die sofortige Stilllegung der Altreaktoren.
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Bilder der Aktionen in Europa
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In Beznau haben Greenpeace-Kletterer zahlreiche Banner mit der Aufschrift «The End» an verschiedenen Stellen der Anlage entrollt, unter anderem mit einem Gleitschirm. Sie sind in Beznau um friedlich zu verhindern, dass drei Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima auch die Schweiz ein ähnliches Drama erlebt.
Greenpeace-Atomcampaigner Florian Kasser sagt dazu: «Die Schweiz betreibt drei der ältesten Reaktoren der Welt: Wir müssen diesem Atomexperiment ein Ende setzen und die Bevölkerung in Schutz nehmen. Bei Altreaktoren steigt das Risiko eines Atomunfalls von Tag zu Tag!»
Eine Studie des ehemaligen Leiters der deutschen Aufsichtsbehörde, Dieter Majer, hat kürzlich zahlreiche Sicherheitsdefizite festgestellt und ist zum Schluss gekommen, dass sowohl das AKW Beznau als auch jenes in Mühleberg sofort abgeschaltet werden müssen. Alterungserscheinungen wie Risse und Korrosion sowie eine komplett überholte Bauweise stellen erhebliche Risiken dar. Beide Anlagen seien weit vom «Stand von Wissenschaft und Technik» entfernt, der die grösstmögliche Sicherheit der Bevölkerung garantieren soll.
Parlament muss dringend handeln
Obwohl die Studie von Majer einen dringlichen Handlungsbedarf identifiziert, wollen die AKW-Betreiber und die Aufsichtsbehörde ENSI weiterhin nichts wissen von fixen Abschaltdaten. Der Bundesrat seinerseits hat es versäumt, eine verbindliche Laufzeitbeschränkung für alle AKW zu beschliessen. Und auch die eidgenössischen Räte verhalten sich bislang passiv.
«Das Parlament muss dringend den Atomausstieg vollziehen und die Betriebsdauer aller AKW auf 40 Jahre beschränken», sagt Kasser. «Es muss die Abschaltung der Schweizer Altreaktoren Beznau und Mühleberg unverzüglich an die Hand nehmen. Drei Jahre nach Fukushima darf die Sicherheit der Bevölkerung nicht mehr aufs Spiel gesetzt werden».