Der Geschäftsführer von Shell, Ben van Beurden, hat am Donnerstag erklärt, dass das Unternehmen im Sommer 2014 nicht wie geplant Ölbohrungen vor der Küste Alaskas durchführen wird. Die Entscheidung folgt auf das Urteil eines US-Berufungsgericht in San Francisco, das das US-Innenministerium in der letzten Woche anwies, die entsprechend ausgestellte Lizenz nochmals zu überprüfen.
Der Geschäftsführer von Shell, Ben van Beurden, hat am Donnerstag erklärt, dass das Unternehmen im Sommer 2014 nicht wie geplant Ölbohrungen vor der Küste Alaskas durchführen wird. Die Entscheidung folgt auf das Urteil eines US-Berufungsgericht in San Francisco, das das US-Innenministerium in der letzten Woche anwies, die entsprechend ausgestellte Lizenz nochmals zu überprüfen.
Nadine Berthel, Arktisexpertin von Greenpeace Schweiz, kommentiert die Entscheidung: «Mit dem Vorhaben, in der Arktis nach Öl zu bohren, hat Shell einen riesigen Fehler gemacht. Der Konzern hat enorme Summen an Geld und Zeit an ein Projekt vergeudet, das ihm nichts weiter als schlechte Presse gebracht hat. Ölbohrungen in der Arktis sind hochriskant und gefährden einen einzigartigen Lebensraum. Die einzig kluge Entscheidung, die Herr van Beurden jetzt treffen kann, wäre es, das Arktis-Projekt komplett einzustellen.»
Shell hat bereits 5 Milliarden Dollar in das Arktis-Projekt gesteckt. Gebohrt werden soll in der Tschuktschen- und der Beaufortsee vor der Küste Alaskas. Der Konzern durfte im Jahr 2012 nur oberflächliche Bohrungen durchführen, nachdem Notfall-Equipment bei behördlichen Tests durchgefallen war. Nach einer langen Pannenserie musste Shells Arktis-Projekt im Jahr 2013 pausieren. Die beiden für die Bohrungen vorgesehenen Einheiten – die Ölbohrinsel Kulluk und das Bohrschiff Noble Discoverer – wurden zu Reparaturarbeiten in asiatische Werften gebracht.
Das Arktis-Projekt des niederländischen Unternehmens wird von anderen Firmen und Investoren genau verfolgt. Erst kürzlich musste Shell eine Gewinnwarnung ausgeben, die vielfach in einen Zusammenhang mit den hohen Kosten für die angestrebten Arktis-Ölbohrungen gebracht wurde. «Schwindende Profitraten, steigende Kosten und eine beispiellose öffentliche Wachsamkeit machen ein für allemal deutlich: Ölbohrungen in der Arktis lohnen sich nicht, » so Berthel. «Wir werden den Druck auf das Unternehmen aufrechterhalten, solange Shell an seinen unverantwortlichen Plänen festhält. Arktisschutz gehört zu den wichtigsten umweltpolitischen Forderungen unserer Zeit. »
Weltweit haben fünf Millionen Menschen die Greenpeace-Petition für ein Arktisschutz-Gebiet unterzeichnet.