Sie sind es sich endlich wert – der weltweit grösste Konzern für Beauty- und Kosmetikprodukte hat sich ehrgeizigere Ziele beim Waldschutz gesetzt. Bis zum Jahr 2020 will L’Oreal nicht-nachhaltiges Palmöl aus all seinen Produkten verbannt haben. In einem ersten Schritt will der Konzern bis zum Jahr 2015 für Transparenz in seiner Lieferkette sorgen: Die Herkunft des verwendeten Palmöls soll komplett nachvollziehbar sein. Es wird  nach Angaben von L’Oreal aufgrund seiner Eigenschaften als Weichmacher grösstenteils in Haut- und Haarpflegeprodukten verwendet.

Sie sind es sich endlich wert – der weltweit grösste Konzern für Beauty- und Kosmetikprodukte hat sich ehrgeizigere Ziele beim Waldschutz gesetzt. Bis zum Jahr 2020 will L’Oreal nicht-nachhaltiges Palmöl aus all seinen Produkten verbannt haben. In einem ersten Schritt will der Konzern bis zum Jahr 2015 für Transparenz in seiner Lieferkette sorgen: Die Herkunft des verwendeten Palmöls soll komplett nachvollziehbar sein. Es wird  nach Angaben von L’Oreal aufgrund seiner Eigenschaften als Weichmacher grösstenteils in Haut- und Haarpflegeprodukten verwendet.

Donnerstag, 30. Januar 2014

Tesso Nilo National Park in Indonesien/ Sumatra
© Ardiles Rante / Greenpeace

«Das Versprechen von L‘Oreal ist nicht nur ein Erfolg für unsere Arbeit zum Schutz der Wälder, sondern auch für Verbraucher und Kunden, die keine Produkte aus Waldzerstörung kaufen möchten», sagt Mirjam Kopp, Waldexpertin von Greenpeace Schweiz.  «Man darf jedoch trotzdem nicht vergessen, dass L’Oreal sechs Jahre Zeit hat, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Anhand offiziellen Kartenmaterials können wir nachvollziehen, dass in Indonesien jährlich rund 620.000 Hektar wertvoller Regenwald zerstört werden. Der Klimawandel schreitet voran, die Uhr für viele bedrohte Arten tickt. Die neue Palmölstrategie ist ein guter Schritt, aber wir drängen darauf, dass L’Oreal die Beine in die Hand nimmt und diese deutlich vor 2020 vollständig umsetzt», so Kopp.  

Das «Zero Deforestation» – Versprechen von L’Oreal

Auf kritische Nachfragen verwies L’Oreal bisher darauf, RSPO-zertifiziertes Palmöl zu beziehen. RSPO ist das Kürzel für den Runden Tisch für Nachhaltiges Palmöl, dessen Nachhaltigkeitskriterien Greenpeace als viel zu schwach einstuft. Mehr zur Greenpeace-Kritik am RSPO 

Zukünftig will L’Oreal seinen Palmöl-Zulieferern strengere  Bedingungen stellen: Alle Stufen der Lieferkette müssen nachvollziehbar sein bis zur jeweiligen Plantage oder zum Verarbeitungsstandort. Der Kosmetikkonzern will zukünftig zunehmend mit Zulieferern zusammenarbeiten, die verantwortungsbewusste Geschäftspraktiken garantieren können, u.a. folgende Aspekte erfüllen:

  • Die Einhaltung von Gesetzen, insbesondere Anti-Korruptions-Gesetze und Landbesitzrechte
  • Der Umgang mit der indigenen Bevölkerung und lokalen Gemeinden, die von dem Anbau neuer Plantagen betroffen wären. Darunter fallen die Einhaltung von Arbeiterrechten als auch besondere Kooperationen mit den Gemeinden und Kleinbauern
  • Der Schutz und die Wiederherstellung von besonders schützenswerten Flächen und Wäldern mit hohem Kohlenstoffvorrat bei der Expansion von Palmölplantagen
  • Der Verzicht, Torfböden für den Anbau neuer Plantagen umzuwandeln sowie den Schutz von Torfböden in bestehenden Plantagen

Palmölabnehmer und Produzenten mit Vorbildfunktion

Mit seinem heutigen Versprechen folgt L’Oreal dem Beispiel von Konzernen wie Nestlé, Unilever und Ferrero, die sich auf Druck von Umweltschutzorganisationen und Verbrauchern zu einem Null-Entwaldungs-Prinzip verpflichtet haben. Es bleibt spannend, ob grosse Palmölabnehmer wie Procter&Gamble oder Colgate Palmolive nachziehen werden. Greenpeace hatte zuletzt in einem Report nachgewiesen, dass diese Firmen in das Geschäft mit dreckigem Palmöl verstrickt sind mit katastrophalen Folgen für bedrohte Tierarten wie dem Sumatra-Tiger, dessen Lebensraum schwindet. Doch auch der Palmölsektor bewegt sich langsam –  dafür sorgte auch das Einlenken von Wilmar International, dem grössten internationalen Palmölhändler. Der grösste Teil der Regenwaldzerstörung in Indonesien geht auf das Konto der Palmölindustrie. Das Problem weitet sich aus – auch in Neu Guinea und in Afrika sorgt die Ausbreitung von Palmölplantagen bereits zunehmend für Konflikte mit den lokalen Gemeinden und bedroht die Wälder.

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