Die fünfte Verhandlungsrunde (INC5) über ein globales Plastikabkommen endete heute damit, dass die Verhandlungspartner ein weiteres Treffen planen, das die letzte Verhandlungssitzung über das Abkommen sein wird.

Joëlle Hérin, Expertin für Konsum und Kreislaufwirtschaft bei Greenpeace Schweiz und Teil der Greenpeace-Delegation sagte dazu: 

«Jeder Tag, an dem die Regierungen Umweltverschmutzern erlauben, die Welt weiterhin zu verschmutzen, ist eine Katastrophe. Den Preis dafür zahlen wir alle. Diese Verzögerung hat schwerwiegende Folgen für die Menschen und den Planeten. Sie führt dazu, dass diejenigen, die an vorderster Front von dieser Krise betroffen sind, rücksichtslos geopfert werden. Immerhin haben diese Woche über 100 Mitgliedstaaten, die Milliarden von Menschen vertreten, darunter auch die Schweiz, eine zahnlose Vereinbarung abgelehnt, die nichts gebracht hätte. Sie haben sich zu einem ehrgeizigen Abkommen verpflichtet. Jetzt ist es an der Zeit, dass sie zu diesem Versprechen stehen und es einlösen.»

«Für das nächste Treffen ist der Auftrag an die Mitgliedstaaten klar: Die ehrgeizige Mehrheit muss den Einfluss der fossilen Brennstoffe und den Widerstand einiger weniger durchbrechen, um ein wirksames Abkommen mit verbindlichen globalen Zielen und Massnahmen zur Reduktion der Plastikproduktion zu erreichen. Sie müssen für den Schutz vor gefährlichen Chemikalien, das Verbot von Einwegplastik, Wiederverwendungsziele und einen gerechten Finanzierungsplan kämpfen. Sie müssen ihre Macht nutzen, um sicherzustellen, dass der INC-Prozess inklusiv und gerecht ist, und den Menschen, die am stärksten von der Plastikverschmutzung betroffen sind, vorrangig Zugang gewähren.» 

«Wir stehen an einem historischen Scheideweg. Die Chance, ein wirksames Plastikabkommen zu erreichen, welches unsere Gesundheit, die biologische Vielfalt und das Klima schützt, ist noch intakt. Starker politischer Gegenwind erschwert dieses Unterfangen, aber die Lektion aus der INC5 ist klar: Ehrgeizige Länder dürfen nicht zulassen, dass die Industrie für fossile Brennstoffe und Petrochemie, unterstützt von einer kleinen Minderheit von Ländern, den Willen der grossen Mehrheit verhindert. Ein starkes Abkommen, das die Menschen und den Planeten schützt, ist unsere einzige Option.»

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