Erneut ist diese Woche in der Atomruine Fukushima radioaktives Wasser aus einem Tank ausgetreten: Der Leck konnte zwar gestopft werden, der Vorfall zeigt aber einmal mehr, dass die Katastrophe noch lange nicht bewältigt ist. Dies konnte in den letzten Tagen auch eine Greenpeace-Delegation feststellen, die vor Ort war, um den betroffenen Menschen ein Gesicht und eine Stimme zu geben.

Erneut ist diese Woche in der Atomruine Fukushima radioaktives Wasser aus einem Tank ausgetreten: Der Leck konnte zwar gestopft werden, der Vorfall zeigt aber einmal mehr, dass die Katastrophe noch lange nicht bewältigt ist. Dies konnte in den letzten Tagen auch eine Greenpeace-Delegation feststellen, die vor Ort war, um den betroffenen Menschen ein Gesicht und eine Stimme zu geben.


Hiroshi Kanno, 65 Jahre alt, musste aus seinem Heimatdorf Iitate evakuieren: «Beim anpflanzen und ernten kehrt für kurze Zeit ein bisschen Normalität zurück».

© Noriko Hayashi / Greenpeace

 

Zum 3. Jahrestag der Atomkatastrophe in Fukushima hat Greenpeace Zeitzeugen aus fünf Ländern in die betroffenen japanischen Gebiete eingeladen. Die Zeugen aus Deutschland, Frankreich, Indien, Polen und Südkorea trafen vor Ort auf fünf Opfer des Atomdesasters aus den Orten Iitate, Date, Futaba, und Tamura, die ihnen von ihrer Situation nach dem GAU berichteten. Alle fünf Betroffenen wurden aus ihren Gemeinden evakuiert.

«Durch diesen Besuch wollen wir vermeiden, dass Japan die Opfer des Atomunfalls in Fukushima im Stich lässt», sagte am Freitag die Atomcampaignerin von Greenpeace Japan, Hisayo Takada, an einer Pressekonferenz in Tokyo. «Es ist schlicht falsch wenn die Regierung behauptet, dass die Situation unter Kontrolle ist». Drei Jahre nach dem GAU leben rund 100’000 Menschen immer noch in provisorischen Unterkünfte und erhalten nur spärliche Informationen und Kompensationszahlungen.

Ihre Hoffnung auf eine baldige Rückkehr in die Heimat ist gering. Die grösste Sorge der Menschen ist jedoch, dass ihre Probleme und Bedürfnisse weiterhin – vor allem von der japanischen Regierung – ignoriert werden. Die Betroffenen kämpfen seit langem aktiv dafür, endlich gehört zu werden. 

Alle, die ihr Hab und Gut in den kontaminierten Gebieten zurücklassen mussten, haben vor allem eine Hoffnung: Dass andere Menschen dasselbe niemals erleben müssen und das Japan möglichst bald auf die Atomenergie verzichten wird. Um etwas gegen ihre ständige Angst und die Gleichgültigkeit der Behörden zu tun, haben sie sich bereit erklärt, ihre Geschichten zu erzählen. So wie der Bauer Hiroshi Kanno, der weiterhin sein Gemüse anpflanzen will, und die Kindergärtnerin Minako Sugano, die sich um die Gesundheit ihrer drei Kinder Sorgen macht.

Einen Videoausschnitt ihrer Geschichten finden Sie hier (mit Untertiteln auf Englisch):

https://www.youtube.com/watch?v=uEI3EknKZ_0

https://www.youtube.com/watch?v=zQW0ebgk6qU 

Weitere Geschichten aus Fukushima finden Sie hier (auf Englisch).

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