Gute Nachrichten: Das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise darf den Hafen von Murmansk verlassen. Seit September vergangenen Jahres wird das Schiff in Russland festgehalten.
Gute Nachrichten: Das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise darf den Hafen von Murmansk verlassen. Seit September vergangenen Jahres wird das Schiff in Russland festgehalten.
Die russische Ermittlungsbehörde hat Greenpeace International am Freitagmorgen darüber in Kenntnis gesetzt, die Beschlagnahmung des Schiffs aufgehoben zu haben. Die Arctic Sunrise war von russischen Behörden festgesetzt worden, nachdem Greenpeace-Aktivisten im September letzten Jahres an der Gazprom-Bohrinsel Prirazlomnaya in der Petschorasee gegen Arktis-Ölbohrungen protestiert hatten. Für die gesamte Crew der Arctic Sunrise – 28 Aktivisten und zwei Journalisten – war daraufhin eine zweimonatige Untersuchungshaft angeordnet worden. Das Land durften die «Arctic 30» erst kurz vor dem Jahreswechsel verlassen – nach einer von Präsident Wladimir Putin eingebrachten Amnestie.
Greenpeace International-Geschäftsführer Kumi Naidoo begrüsste zwar die Freigabe des Schiffes, betonte aber, dass die Festsetzung gegen internationales Recht verstossen habe: «Das Vorgehen war ein dreister Versuch jene einzuschüchtern, die überzeugt sind, dass Ölbohrungen in der Arktis verantwortungslos und unsicher sind. Nach Monaten ohne Wartung wird unser Schiff Reperaturarbeiten nötig haben, aber genau wie unsere Kampagne für den Schutz der Arktis wird sie gestärkt aus all dem hervorgehen.»
Die plötzliche Freigabe des Schiffes ist insofern überraschend, als die Ermittlungen zu dem Protest an der Prirazlomnaya erst kürzlich bis zum 24. Juli verlängert worden waren. Die Arctic Sunrise soll Russland nun bereits in den kommenden Tagen verlassen dürfen. Daniel Simons, Rechtsberater von Greenpeace International, kommentiert: «Unsere Priorität liegt jetzt darauf, dass unabhängige Gutachter die Schäden an dem Schiff eruieren. Wir werden die russischen Behörden darum bitten, das Schiff bis zur Übergabe an Greenpeace zu beaufsichtigen.»
Von der Gazprom-Bohrinsel Prirazlomnaya wurde Anfang Mai 2014 das erste Mal Öl nach Europa geliefert. Gegen die Lieferung protestierten bei der Ankunft des Tankers Mikhail Ulyanov im Hafen von Rotterdam achtzig Greenpeace-Aktivisten.