Letzte Woche wurde bekannt, dass bei Greenpeace International ein ehemaliger Mitarbeiter einen gravierenden Fehler gemacht und bei der misslungenen Absicherung gegen Währungsschwankungen einen Verlust von 3.8 Mio Euro verursacht hat. Auch in der Schweiz ist die Enttäuschung gross und wir setzen zurzeit alles daran, dass ein solcher Vorfall nie mehr passieren kann.

Letzte Woche wurde bekannt, dass bei Greenpeace International ein ehemaliger Mitarbeiter einen gravierenden Fehler gemacht und bei der misslungenen Absicherung gegen Währungsschwankungen einen Verlust von 3.8 Mio Euro verursacht hat. Auch in der Schweiz ist die Enttäuschung gross und wir setzen zurzeit alles daran, dass ein solcher Vorfall nie mehr passieren kann.

Von Verena Mühlberger, Co-Geschäftsleiterin von Greenpeace Schweiz


«Alle Greenpeace-MitarbeiterInnen geben ihr Bestes, damit der Einsatz für die Umwelt uneingeschränkt weiterläuft.»

 

Gerade in schwierigen Zeiten sind die vielen Solidaritätsbekundungen ermutigend, die wir in den letzten Tagen erhalten haben: Von unseren 160’000 Supporters haben viele Verständnis dafür geäussert, dass auch in einer Organisation wie Greenpeace Fehler passieren können. Bis jetzt haben rund 50 SpenderInnen enttäuscht ihre Kündigung eingereicht, was ich sehr bedauere. Trotz der berechtigten Kritik: Die breite Unterstützung stimmt mich zuversichtlich, dass unsere Organisation mit den eingeleiteten Massnahmen zur Verbesserung der Kontrollmechanismen auf dem richtigen Weg ist.

Dies ist aber noch nicht genug. Eine internationale und dynamische Organisation wie unsere muss sich ständig neu erfinden, will sie die Umwelt und die Menschen weltweit wirksam schützen. Bereits im Jahr 2012 wurde deshalb bei Greenpeace weltweit eine Reorganisation in die Wege geleitet, die immer noch im Gang ist. Bisher hatte Greenpeace International die Leitung aller globalen Kampagnen; künftig werden die nationalen und regionalen Büros die Verantwortung und die Koordination für internationale Kampagnen übernehmen. So kann Umweltzerstörung besser dort bekämpft werden, wo sie heute am dramatischsten ist: vor allem in den schnell wachsenden Volkswirtschaften in Asien, Afrika und Südamerika. Die Büros vor Ort können besser als eine Zentrale einschätzen, was die brennenden Probleme sind.


Aktion am AKW Beznau

Ein erfolgreiches Beispiel dafür ist die DETOX Kampagne gegen Chemie in Textilien: Grosse Firmen wie zum Beispiel Adidas haben sich aufgrund unserer Kampagnenarbeit verpflichtet, ihre Kleider in Zukunft ohne giftige Chemikalien zu produzieren. Die Zusammenarbeit der Greenpeace-Büros weltweit führt bei DETOX dazu, dass sowohl unsere Kleider als auch Chinas Flüsse sauberer werden.

Ein anderes Beispiel ist die europäische Kampagne gegen uralte Atomreaktoren wie in Beznau, wo die KollegInnen in anderen Ländern von unserer Erfahrung und unserem Wissen profitieren konnten; wir wiederum davon, dass hoffentlich neben der Schweiz weitere Staaten aus der Atomenergie aussteigen.

 

Greenpeace wird auch in Zukunft global handeln

Dass solche Veränderungen in einer grossen Organisation, bei der viele Kulturen in einer globalen Welt miteinander arbeiten, nicht ohne Schwierigkeiten und manchmal Reibungen ablaufen, liegt auf der Hand. In dieser komplexen und vernetzen Welt muss Greenpeace global handeln, um sich für die Umwelt einzusetzen. Wir sind wachsam und versuchen, Fehler zu vermeiden und, wenn sie passieren, daraus zu lernen. Wir werden alles tun, um diesen Fehler, der leider passiert ist, aufzuklären und zu verhindern, dass sich so etwas wiederholen kann.

Glaubwürdigkeit ist für Greenpeace unendlich wichtig. Wir können nicht zulassen, dass sie leichtfertig gefährdet wird. Wir werden uns auch in Zukunft hartnäckig, unabhängig und glaubwürdig dafür einsetzen, dass Missstände aufgedeckt und behoben werden – zum Schutz der Umwelt und der Menschen.

Ich versichere Ihnen: Weltweit geben alle Greenpeace-MitarbeiterInnen ihr Bestes, damit der Einsatz für die Umwelt uneingeschränkt weiterläuft. Im Namen von Greenpeace Schweiz bedanke ich mich herzlich für Ihre Unterstützung und hoffe, dass Sie gerade auch in diesen schwierigen Zeiten Teil der Greenpeace-Bewegung für den Schutz der Umwelt bleiben.

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