900 bekannte Menschen aus der ganzen Welt – darunter sieben Friedensnobelpreisträgerinnen und -träger – fordern die Arktis-Anrainerstaaten in einer Charta auf, die Arktis vor dem Zugriff durch Ölkonzerne zu schützen.

900 bekannte Menschen aus der ganzen Welt – darunter sieben Friedensnobelpreisträgerinnen und -träger – fordern die Arktis-Anrainerstaaten in einer Charta auf, die Arktis vor dem Zugriff durch Ölkonzerne zu schützen.

Dienstag, 2. September 2014
Bergführer, Fotograf und Polarguide Thomas Ulrich setzt sich für den Schutz der Arktis ein.

Abenteurer Thomas Ulrich geht für die Greenpeace-Kampagne zum Schutz der Arktis in die Felswand.
© Greenpeace / Valentin Luthiger

In der Schweiz haben namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Sport, Kultur und Forschung die von Greenpeace initiierte Arktis-Deklaration unterzeichnet. Der bekannteste ist Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger. Der ehemalige Energieminister sagt dazu:  «Wir können nicht die Energiewende bei uns beschwören und gleichzeitig Ölbohrungen in der Arktis hinnehmen.» 

Das Verbrennen von Öl aus immer entlegeneren Regionen wie der Arktis heizt den Klimawandel weiter an und bremst die Umsetzung der dringenden und nachhaltigen Energiewende. Die Schweiz muss deshalb jetzt handeln und sich gegen den Ausverkauf dieses einmaligen Ökosystems engagieren.

Über fünf Millionen Menschen weltweit unterstützen bisher die Greenpeace-Forderung nach einem Schutzgebiet in der Arktis. Zudem zeigt eine neue von Greenpeace in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage unter Webnutzern des kanadischen Instituts RIWI in 30 Ländern klar auf, dass der Schutz der Arktis ein breit getragenes Anliegen ist. Drei Viertel der befragten Menschen wollen nicht, dass Ölkonzerne wie Shell und Gazprom in der Arktis nach Öl bohren und damit das sensible Ökosystem aufs Spiel setzen. In der Schweiz zeigt sich das gleiche Bild: In allen Sprachregionen und Kantonen sprechen sich drei Viertel der Befragten dafür aus, dass Regierungen ein Schutzgebiet rund um den Nordpol einrichten. Darüber hinaus unterstützt dieselbe grosse Mehrheit den Schutz des gesamten Arktischen Ozeans vor Ölbohrungen und anderen Formen grossindustrieller Aktivität.

Die durch das Engagement von freiwilligen Arktisschützerinnen und Arktisschützern zustande gekommene breite Unterstützung für die Arktis-Deklaration verleiht dieser Bewegung zusätzliches politisches Gewicht. 900 Persönlichkeiten – darunter der Musiker Paul McCartney, die Schauspielerin Emma Thompson, der schwedische Ex-Premier Ingvar Carlsson sowie sieben Friedensnobelpreisträgerinnen und -träger – haben die Deklaration unterzeichnet.

Folgende Personen aus der Schweiz haben die Deklaration zum Schutz der Arktis unter anderem unterzeichnet:

  • Alt-Bundesrat und Ex-Energieminister Moritz Leuenberger
  • Soziologe und Autor Prof. Jean Ziegler
  • BDP-Parteipräsident Martin Landolt
  • Grünen Co-Präsidentinnen Regula Rytz und Adèle Thorens
  • Christine Lauterburg, die auf der Alp Oberbärgli im Berner Oberland einen Arktissegen sang.
  • Kabarettist, Liedermacher, Comic-Zeichner Manuel Stahlberger
  • Snowboard-Profi Reto Kestenholz
  • Snowboard-Profi Nicolas Müller
  • Snowboard-Olympiasiegerin Tanja Frieden
  • Extrem-Bergsteiger Stephan Siegrist
  • Abenteurer Thomas Ulrich, der die Arktis 2015 mit «Muskel-, Wind und Willenskraft» durchqueren will.
  • Stefan Kobel (Ex-Beachvolley-Profi)
  • Prof. Dr. Martin Grosjean (Direktor Oeschger Center für Klimawandel-Forschung Bern)
  • Dr. Michael Riffler (Wissenschaftler Oeschger Center für Klimawandel-Forschung Bern)
  • Dr. Heini Wernli (Institute for Atmospheric and Climate Science ETH Zürich)
  • Zürcher Stadträte Daniel Leupi, Richard Wolff und André Odermatt
  • Arktisschützer und Greenpeace-Aktivist Marco Weber

«Für den Schutz der Arktis, dieses sensiblen Ökosystems, seiner indigenen Bevölkerung und seiner einzigartigen Tierwelt braucht es alle. Alleine sind wir ein Tropfen, zusammen sind wir ein Ozean», kommentiert der bekannteste Schweizer Arktisschützer und Greenpeace-Aktivist Marco Weber die Deklaration, die er ebenfalls unterschrieben hat.

 

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