Greenpeace-Aktivist:innen waren heute am Jahrestreffen des «Vereins Swiss Sustainable Finance» – der sogenannten nachhaltigen Finanzwirtschaft. Sie konfrontierten die Besucher:innen mit unserer aktuellen Studie, die zeigt, dass die Schweizer Banken und Versicherungen weit davon entfernt sind, sich genügend für den Schutz der Umwelt und des Klimas zu engagieren. Eine Volksinitiative will das ändern.

Asset-Manager sind mitverantwortlich für Emissionen ihrer Anlagen

Asset-Manager (Vermögensverwalter wie UBS, Swisscanto, AXA oder Blackrock) investieren über Anlagefonds hunderte Milliarden von Franken in Unternehmen auf der ganzen Welt. Dazu gehören Gelder von Pensionskassen, Stiftungen oder Sparguthaben. Die Asset-Manager profitieren damit nicht nur von den Gewinnen dieser Unternehmen, sie verfügen auch über Eigentümerrechte. Dadurch werden sie mitverantwortlich für die Treibhausgasemissionen und andere Umweltbelastungen dieser Unternehmen.

Asset-Manager hätten Einflussmöglichkeiten, aber nutzen sie kaum

Die Vermögensverwalter sagen immer wieder, dass sie schädliche Unternehmen (wie Ölförderer oder Futtermittel-Hersteller, die für Abholzungen verantwortlich sind), absichtlich NICHT verkaufen. Und zwar deshalb, weil sie dann Einfluss auf die Firmen nehmen und nachhaltigere Geschäftspraktiken einfordern können, beispielsweise durch Dialog oder durch Abstimmungen und Wahlen an Generalversammlungen.

Unsere Studie, welche die ZHAW durchgeführt hat, zeigt nun auf, dass Asset-Manager genau dies kaum tun. Sie nehmen zwar Einfluss auf die Unternehmen – aber vor allem zugunsten von mehr Profit statt mehr Umweltschutz.

Freiwillige Massnahmen funktionieren kaum. Es braucht Regulierung

Das Rating und Ranking der wichtigsten Asset-Manager zeigt, dass auch Schwergewichte wie die UBS oder Swisscanto sich trotz ihrer Möglichkeiten noch viel zu wenig für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen einsetzen.

Tatsächlich erfüllt kein Asset-Manager unsere Mindestanforderungen an ein wirkungsorientiertes Umwelt-Stewardship. Deshalb sind die ersten drei Plätze leer.

Bewertung der 14 grössten in der Schweiz aktiven Asset-Manager basierend auf der Proxy Season 2023 und Stewardship Policies und Aktivitäten von 2023/2024. Für die Berechnung des Total Score wurde jede Dimension mit je einem Drittel gewichtet.

Die Studie zeigt einmal mehr, dass die Finanzbranche mit freiwilligen Massnahmen kaum Fortschritte macht und ihrer Verantwortung nicht genug nachkommt. Alle Akteure der Finanzbranche müssen zum Schutz von Klima und Natur verpflichtet werden.


Volksinitiative für einen Nachhaltigen Finanzplatz: Jetzt schon unterstützen!


Die nachhaltige Ausrichtung des global wichtigen Schweizer Finanzplatzes ist einer der grössten Hebel, welchen wir in der Schweiz für den Schutz unserer Lebensgrundlagen in der Hand halten. Deshalb lancieren wir dazu in einer Koalition noch diesen Herbst eine Volksinitiative. 

✍️ Jetzt für die Unterzeichnung der Initiative eintragen

Wenn du jetzt schon zusagst, die Initiative zu unterstützen, hilfst du mit, im Herbst einen fulminanten Sammelstart hinzulegen. Danke 🤩

Einladung zum Webinar (in Englisch) 

Profit over planet: Are asset managers fulfilling their stewardship responsibilities?

Datum: 2. Juli, 14:00 bis 15:00 Uhr, Zoom

  • Die Studienautor:innen (Dominik Boos, ZHAW, Eleanor Willi, rezonanz) erläutern ihre Methodik und die Bewertung der erhobenen Daten.
  • Adrian Schatzmann, der CEO des Verbands der Schweizer Asset-Manager (AMAS), gibt Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Spannungsfelder in der Branche und stellt sich der Diskussion.
  • Die Expert:innen von Greenpeace Schweiz begründen und diskutieren ihre Position und die Erwartungen an die Finanzbranche.

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