Mit der nationalen Jodverteilung hat der Bund einmal mehr bestätigt, dass auch in der Schweiz ein Reaktorunfall jederzeit möglich ist. Und dies ausgerechnet kurz bevor im Nationalrat über eine mögliche Laufzeitbeschränkung von AKW diskutiert wird – ein kommunikativer Super-GAU.
Mit der nationalen Jodverteilung hat der Bund einmal mehr bestätigt, dass auch in der Schweiz ein Reaktorunfall jederzeit möglich ist. Und dies ausgerechnet kurz bevor im Nationalrat über eine mögliche Laufzeitbeschränkung von AKW diskutiert wird – ein kommunikativer Super-GAU.
Die Realität sieht aber anders aus
«Im Notfall gut geschützt», versprechen uns die Behörden und machen aus einer Jodtablette eine Beruhigungspille.
Es ist deshalb wenig überraschend, dass die Behörden im Begleitschreiben zur Jodverteilung die realen Risiken herunterspielen und damit sozusagen eine Beruhigungstablette verteilen. Dabei haben sie den Bogen aber massiv überspannt! Die Kernaussage «Im Notfall gut geschützt» ist irreführend und nachweislich falsch.
Greenpeace hat die Behördeninformation mit einem Schreiben an fast eine Million Haushaltungen verbessert und klargestellt, dass die Schweiz denkbar schlecht für einen Notfall gerüstet ist. Jodtabletten bieten zwar einen gewissen Schutz vor Schilddrüsenkrebs. Gegen Leukämie und andere Verstrahlungsschäden helfen aber keine Tabletten. Weder Bund noch Kantone haben ein Konzept, wie bei einem Reaktorbruch Städte wie Bern oder Zürich evakuiert werden könnten. Verstrahlte Nahrungsmittel und Trinkwasser würden uns vor immense Probleme stellen. Den ganzen Brief – der sich in der Gestaltung an die offiziellen Behördeninformationen anlehnt – findest du hier.
Die einzige wirksame Massnahme um in der Schweiz einen Reaktorunfall wie in Fukushima auszuschliessen, ist die Abschaltung sämtlicher Atomkraftwerke in der Schweiz. Der Nationalrat hat es in der Hand, in der Wintersession die Weichen entsprechend zu stellen.