Das Europäische Parlament hat mit einer deutlichen Mehrheit den UNO Ozeanvertrag (UN Global Ocean Treaty) ratifiziert. Jetzt muss die Schweiz rasch nachziehen, fordert Iris Menn, Geschäftsleiterin Greenpeace Schweiz.
Chris Thorne, Greenpeace-Kampagnenleiter für den Schutz der Ozeane, sagt: «Die EU war während den langjährigen Vertragsverhandlungen ein wichtiger Akteur. Die Ratifizierung ist ein entscheidender Moment für den Schutz der Ozeane. Jetzt müssen die 27 EU-Regierungen dem Beispiel der EU folgen und die Ratifizierung vor der UN-Meereskonferenz im Juni 2025 in Nizza beschleunigen.»
Nach EU-Recht muss der Vertrag auf EU-Ebene und anschliessend von jedem EU-Mitgliedstaat ratifiziert werden. Der Vertrag tritt erst in Kraft, wenn ihn mindestens 60 Staaten ratifiziert haben.
Bis heute haben 89 Länder den Vertrag unterzeichnet, darunter alle 27 EU-Regierungen, nicht aber die Schweiz. Ratifiziert haben den Vertrag bisher erst 4 Länder: Palau, Chile, Belize und die Seychellen.
Schweiz muss Vertrag schnell ratifzieren
Iris Menn, Geschäftsleiterin von Greenpeace Schweiz, begrüsst den Entscheid des EU-Parlaments. Sie fordert: «Jetzt muss die Schweiz rasch nachziehen und den Vertrag ratifizieren. Die Zeit läuft uns sonst davon, um das weltweit vereinbarte Ziel zu erreichen, bis 2030 mindestens 30 Prozent unserer Ozeane zu schützen.»
Aktuell sind weniger als 1 Prozent der Hochseegebiete geschützt. Wissenschaftler:innen sind überzeugt, dass der Schutz von mindestens 30 Prozent der Ozeane bis 2030 entscheidend ist, um die biologische Vielfalt zu erhalten und den Klimawandel einzudämmen.
Schutz für den blauen Planeten
Der UNO-Ozeanvertrag ist ein rechtsverbindliches Instrument im Rahmen des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen (UNCLOS) über die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt der Meere. Der Vertrag betrifft die Gebiete ausserhalb der nationalen Gerichtsbarkeit. Diese machen rund zwei Drittel der Weltmeere aus.