Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell und seine Verbündeten arbeiten auf ihrer Suche nach Öl in der Arktis weiterhin kräftig an der Schädigung ihrer eigenen Reputation. Erst durchzog eine Serie von Pleiten, Pech und Pannen ihre Pläne in der Arktis, jetzt sorgt eine Firma mit kriminellen Machenschaften für Schlagzeilen.
Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell und seine Verbündeten arbeiten auf ihrer Suche nach Öl in der Arktis weiterhin kräftig an der Schädigung ihrer eigenen Reputation. Erst durchzog eine Serie von Pleiten, Pech und Pannen ihre Pläne in der Arktis, jetzt sorgt eine Firma mit kriminellen Machenschaften für Schlagzeilen.
Schützt die Arktis!
AktivistInnen demonstrieren gegen Ölbohrungen in der Arktis. Im Hintergrund sieht man die Ölplattform «Kulluk», die mittlerweile von der Schweizer Firma «Transocean» mit einer neuen ersetzt wurde. © Greenpeace / Uffe Weng
Neustes Beispiel im Poker um die Arktis: Shell-Subunternehmer Noble bekannte sich vor einem Gericht in Alaska schuldig, an Bord der im Auftrag von Shell betriebenen Bohrschiffe Noble Discoverer und Kulluk 2012 in Alaska Sicherheitsstandards missachtet und damit ökologischen Schaden in Kauf genommen zu haben. In einem aussergerichtlichen Vergleich wurde der Konzern zu einer Busse von 12,2 Millionen Franken verdonnert, aufgefordert, seine Pläne in Bezug auf Sicherheit und Umwelt massiv zu verbessern und für vier Jahre auf Bewährung gesetzt. Das sind schlechte Neuigkeiten für Shell. Und weitere Evidenz, dass das Unternehmen den Anforderungen in der Arktis nicht gewachsen ist.
Das Gericht in Alaska sprach von «schweren Straftaten» und beschrieb eine Kette von Störungen, Gefahren, Verstössen und Täuschungen seit die Noble Discoverer von Neuseeland aus aufbrach, um in Alaska Probebohrungen durchzuführen. Motoren- und Geräteausfälle waren beispielsweise praktisch an der Tagesordnung. Und Noble entsorgte Abwasser einfach im Meer, ohne auf die nötigen, üblichen Schutzmassnahmen zurückzugreifen.
Shell und Noble betonen, dass die Noble Discoverer derweil vollständig überholt wurde. Und die Kulluk ersetzt das Unternehmen mit der Bohrplattform Polar Pioneer, die im Besitz der Schweizer Firma Transocean ist. Diese hatte im Golf von Mexiko die Unglücksplattform Deepwater Horizon betrieben.
Wegen einer Pannenserie und ungenügenden Notfallplänen sah Shell sich gezwungen, dieses Jahr auf Bohrungen in der Arktis zu verzichten. Die jetzigen Vorwürfe wogen so schwer, dass die Firmen es vorzogen, nicht vor Gericht zu gehen und alles unter den Teppich bzw. das Eis zu kehren. Sie wollten diese für sie so leidige Sache offenbar möglichst schnell bereinigen, und zwar bevor ihre Bohrschiffe 2015 wieder aufbrechen, um die Arktis mit ihren Machenschaften erneut aufs Spiel zu setzen.
Ziel unserer Arktis-Kampagne ist es, rund um den Nordpol ein internationales Schutzgebiet nach dem Vorbild des Südpols einzurichten. Auch in der Antarktis wollten Konzerne ohne Rücksicht auf die massiven Risiken für die Region Bodenschätze abbauen. Dies konnten wir gemeinsam mit anderen Organisationen in einer weltweiten Kampagne verhindern. Schütze auch du die Arktis!