Was Greenpeace schon lange sagt, scheint nun auch bei Ölkonzernen angekommen zu sein. Ölbohrungen in der Arktis stellen ein unberechenbares Risiko für das sensible Ökosystem dar, sind aufwändig und teuer und daher auch wirtschaftlich nicht nachhaltig. Der Ölmulti Chevron legt seine Ölbohrpläne in der kanadischen Arktis aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten dauerhaft auf Eis.
Die Arktis schmilzt: Nach Daten des «National Snow and Ice Data Center» bedeckte die Meereisdecke am 16. September 2012 nur noch 24 Prozent des Arktischen Ozeans: Mit dem Tiefstand war ein Rekordwert erreicht.
Chevron begründet diesen Entscheid damit, dass die wirtschaftlichen Unsicherheiten in der Industrie zu gross seien und der Konzern deshalb seine Pläne geändert habe.
Das sind gute Nachrichten für die Arktis: Zuvor plante Chevron 250 Kilometer nordwestlich von Kanadas Küste in der Beaufortsee nach Öl zu bohren. Doch weit abgelegen in den eisigen Gewässern der Arktis, stellt das ein unbeherrschbares Risiko für das einmalige Ökosystem und den dort lebenden Menschen und Tieren dar.
Und wozu dieses Risiko? Wenn wir einen gefährlichen Klimawandel verhindern wollen, dürfen wir die grosse Mehrheit der bekannten Ölreserven ohnehin nicht mehr verbrennen. Der derzeit tiefe Ölpreis zwingt Ölkonzerne dazu, ihre kostspieligen Pläne für Tiefseebohrungen, Ölsandförderung und Bohrungen zu überdenken. Die Projekte wären nur dann wirtschaftlich rentabel, wenn der Ölpreis für viele Jahrzehnte hoch bleibt.
Doch ob dies wirklich eintritt ist unsicher. Die erneuerbaren Energien sind in den vergangenen Jahren viel stärker gewachsen, als je erwartet. Wenn wir jetzt in der Schweiz und weltweit die Energiewende weiterhin mit Tempo voran bringen, wird Öl aus der Arktis niemals rentabel werden. Energiekonzerne wären also gut beraten, in zukunftsfähige erneuerbare Energien zu investieren statt in Risiko-Projekte.
Warum es so wichtig ist die Arktis zu schützen:
Zum Schutz der Arktis vor Ölkonzernen ist es noch ein weiter Weg. Gazprom fördert seit einem Jahr arktisches Öl. Shell, Rosneft, ExxonMobile, Statoil und weitere Ölmultis stehen bereits in den Startlöchern. Um dies zu verhindern kämpft Greenpeace weiterhin für ein Verbot von Ölbohrungen in der ganzen Arktis und für ein Schutzgebiet in den staatenfreien Gewässern rund um den Nordpol.
Auch du kannst uns helfen, unterschreibe jetzt die Petition zum Schutz der Arktis.