Erstmals seit rund einem Jahrhundert lassen die japanischen Walfänger ihre Harpunen zu Hause, wenn sie mit ihren Schiffen in die Antarktis aufbrechen. Der Erfolg währt aber nicht lange.

Erstmals seit rund einem Jahrhundert lassen die japanischen Walfänger ihre Harpunen zu Hause, wenn sie mit ihren Schiffen in die Antarktis aufbrechen. Der Erfolg währt aber nicht lange.


Changing the word «Research» on factory ship – Southern Ocean Tour 2005 – Sutton-Hibbert

Greenpeace activists hold a banner beside the Nisshin Maru «Research» factory ship, questioning its «research» methods. The combined message reads «Greenpeace is using every available means to bring the whaling hunt to an early end and make it the last time the Sanctuary is breached by the whalers. © Greenpeace / Jeremy Sutton-Hibbert

 
Zum Beginn der Walfangsaison in der Antarktis hat die japanische Regierung bekannt gegeben, dass bis zum Ende der Jagdzeit am 28. März 2015 keine Zwergwale getötet werden sollen. Damit halten sich die Walfänger an das Verbot, das der Internationale Gerichtshof in Den Haag im Frühjahr vergangenen Jahres ausgesprochen hatte

Angesichts der internationalen Verurteilung der Waljagd teilte die Regierung in Tokio mit, die Walbeobachter würden diese Woche dennoch auslaufen, die bislang üblicherweise mitgenommenen Harpunen jedoch daheim lassen. Zwei Schiffe würden «Überwachungsmissionen» ausführen und Gewebeproben von Walen sammeln.

«Zum ersten Mal seit etwa 100 Jahren bleiben die Wale in der Antarktis von den japanischen Walfängern verschont», freut sich Greenpeace-Meeresschutzexperte Thilo Maack. «Allerdings ist der Erfolg nur von kurzer Dauer, denn die japanische Regierung kündigte an, ihre tödliche ‹Forschung› fortsetzen zu wollen.»

Japan hat bei der Internationalen Walfangkommission bereits einen neuen Zwölf-Jahres-Plan eingereicht. Danach sollen in der Saison 2015/2016 insgesamt 333 Wale harpuniert werden – ursprünglich sollten es mehr als 900 sein. Auf gerichtlichem Weg dürfte der Walfang ab Ende des Jahres nicht zu stoppen sein. Denn das Verbotsverfahren vor dem Internationalen Gerichtshof, das Australien mit Unterstützung von Neuseeland eingeleitet hatte, dauerte vier Jahre.

Offiziell dienen die Walfänge wissenschaftlichen Zwecken. Dass das Walfleisch anschliessend als Delikatesse verkauft wird, ist allerdings kein Geheimnis.

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