In Sichtweite des WEF haben die Erklärung von Bern (EvB) und Greenpeace Schweiz jährlich etliche Unternehmen mit dem Public-Eye-Schmähpreis für die Missachtung von Menschenrechten und Umweltschutz bedacht. An der heutigen Dernière erhielt der US-Ölkonzern Chevron für die Verschmutzung des ecuadorianischen Regenwaldes den Lifetime-Award.

In Sichtweite des WEF haben die Erklärung von Bern (EvB) und Greenpeace Schweiz jährlich etliche Unternehmen mit dem Public-Eye-Schmähpreis für die Missachtung von Menschenrechten und Umweltschutz bedacht. An der heutigen Dernière erhielt der US-Ölkonzern Chevron für die Verschmutzung des ecuadorianischen Regenwaldes den Lifetime-Award.

Freitag, 23. Januar 2015

Chevron Tanker Protest © Greenpeace / James Perez

Wenn in Davos die fetten Karrossen unterwegs sind, diskutieren die Reichen am Weltwirtschaftsforum WEF jährlich darüber, ob und wie sie die Welt vor ihnen selber schützen wollen. Das Resultat: Laut der Hilfsorganisation Oxfam wird das reichste Prozent der Weltbevölkerung schon im kommenden Jahr mehr besitzen als die restlichen 99 Prozent. Lösungen gegen Umweltprobleme wie die Klimaerwärmung oder die Überfischung sowie zur Bekämpfung von Armut liegen keine vor – und rücken immer weiter weg.

Am 16ten und letzten Public Eye hat die internationale Web-Community den Energiekonzern Chevron wegen der Ölpest in den teils noch unberührten Urwäldern im Norden Ecuadors mit dem Lifetime Award prämiert. In seiner Laudatio empörte sich Paul Paz y Miño von der nominierenden US-Organisation Amazon Watch besonders über «Chevrons Weigerung, der 2013 erfolgten Verurteilung zur Zahlung von 9,5 Milliarden Dollar Schadenersatz und Reinigungskosten endlich Folge zu leisten. Stattdessen zögern ihre Anwälte und PR-Berater seit 20 Jahren die Gerechtigkeit und damit das Leid der über 30’000 betroffenen Menschen immer weiter hinaus». Amazon Watch will den Verantwortlichen von Chevron ihren Lifetime Award am kalifornischen Firmenhauptsitz überreichen.

In ihrem weltexklusiven «WEF-Requiem» sagten The Yes Men, dass «öffentlich-private Partnerschaften, wie sie in Davos gefordert und gefördert werden, nicht Teil der Lösung, sondern Teil epochaler Probleme wie der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich und des drohenden Klimakollaps» sind. Verkleidet als Totengräber forderten die US-Superstars der globalisierungskritischen Bewegung: «Wir müssen die Wirtschaftsführer dazu zwingen, die für alle richtigen Dinge zu tun, statt uns weiter auf ihren guten Willen zu verlassen». Und der deutsche Europaparlamentarier und Attac-Mitgründer Sven Giegold sagte in seiner Keynote: «Wenn das Public Eye schon sterben muss, so sollte es am G20-Gipfel wiederauferstehen».

«Es ist Zeit geworden, in Davos die Segel zu streichen und Kurs auf Bern zu nehmen», sagt Oliver Classen von der EvB. Mit der Lancierung einer breit abgestützten Volksinitiative sollen Schweizer Unternehmen zur weltweiten Respektierung von Menschenrechten und Umweltschutz verpflichtet werden.

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