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Im Jahr 2013 tätigte Greenpeace International Devisentermingeschäfte mit der Absicht, die Organisation vor Währungsschwankungen zu schützen. Weltweit arbeitet Greenpeace mit mehr als 2000 Menschen in über 40 Ländern. Das heisst, zwischen der Zentrale in Holland und den verschiedenen nationalen und regionalen Büros muss immer wieder Geld transferiert werden. Dabei verursachte ein Mitarbeiter von Greenpeace International einen Verlust von 3,8 Millionen Euro. Die Untersuchungen sind nun abgeschlossen und Verbesserungsmassnahmen implementiert.
Am 15 Juni 2014 entschuldigte sich Greenpeace International bei seinen Unterstützern und UnterstützerInnen für diesen gravierenden Fehler. Der Mitarbeiter, der die verlustbringenden Geschäfte für Greenpeace tätigte, arbeitet inzwischen nicht mehr bei Greenpeace.
Diesen Vorfall haben die Leiter von Greenpeace International sehr ernst genommen. Sie haben ihn von externen und unabhängigen Revisoren untersuchen lassen, Schritte eingeleitet, um eine Wiederholung auszuschliessen, und sämtliche Verfahren ihrer Finanzverwaltung durch bessere Kontrollmechanismen verstärkt. Zudem hat Greenpeace International für die Finanzabteilung einen neuen globalen Finanzleiter mit langjähriger Finanzerfahrung eingestellt.
Die Untersuchungen bestätigten, dass die Devisentermingeschäfte niemandem irgendwelche persönlichen Vorteile verschafft haben. Die besagten Devisenkontrakte sind jetzt abgelaufen. Der volle Verlust betrug weniger als befürchtet und Greenpeace International konnte das Defizit mit Sparmassnahmen und durch die Priorisierung von Aktivitäten einsparen. Der Vorfall mit den Devisentermingeschäften hat letztlich keine finanziellen Einbussen bei den aktuellen Kampagnen zur Folge gehabt.
Greenpeace International hofft, dass die vorgenommenen Verbesserungen und der unverminderte Einsatz bei den Kampagnen für eine zukunftsfähige und gerechtere Welt, das Vertrauen zu den Mitarbeitenden, der Öffentlichkeit und den Supportern wieder stärkt. Die Organisation bedankt sich bei allen Unterstützern und Unterstützerinnen, die auch in schwierigen Zeiten zu Greenpeace gestanden sind.
Weiterführende Informationen zu den Untersuchungen findet man auf der Webseite von Greenpeace International.
Eine Fehleinschätzung bei Greenpeace International hatte gravierende Folgen: ein Defizit von 3,8 Millionen Euro. Erste Konsequenzen wurden bereits gezogen.
Als internationale Kampagnenorganisation, die in 40 Ländern tätig ist, muss Greenpeace im internationalen Zahlungsverkehr mit zahlreichen Währungen rechnen und arbeiten. Greenpeace International ist für die zentralen Dienstleistungen zuständig und koordiniert die globalen Kampagnen. Dabei wird die internationale Organisation durch Spenden und die Beiträge der 40 nationalen und regionalen Greenpeace-Büros (NROs) finanziert. Das Budget betrug für das Jahr 2013 79 Millionen Euro und beläuft sich 2014 auf 82 Millionen Euro.
Nationale und regionale Greenpeace Büros, die ihre Kampagnen-Arbeit noch nicht (oder nicht vollständig) selbst finanzieren können, werden finanziell unterstützt. Für die Verteilung dieser finanziellen Hilfen ist Greenpeace International verantwortlich. Dabei arbeitet Greenpeace International mit Euro, die nationalen und regionalen Büros in ihren Landeswährungen. Wechselkursschwankungen können dabei zu Überschüssen führen, aber auch zu Verlusten. Beides ist in den vergangenen Jahren immer wieder vorgekommen, hat sich aber über einen längeren Zeitraum ausgeglichen. Da diese Wechselkursschwankungen für kleinere Büros existenziell werden können, hat Greenpeace International das gesamte Risiko hierfür übernommen.
Im Jahr 2013 hat sich Greenpeace International entgegen sonstiger Praxis gegen die Wechselkursschwankungen abgesichert, indem es Währungen zu festen Kursen kaufte. Dabei ist leider ein gravierender Fehler gemacht worden. Die Absicherungen stellten sich als nachteilig heraus und schufen im Jahr 2013 einen Verlust von etwa 3,8 Millionen Euro. Dabei versagten – soweit das bis jetzt bekannt ist – allerdings auch interne Kontrollen. Die Finanzabteilung von Greenpeace International hatte diese Absicherung der Wechselkurse ohne Rücksprache und Genehmigung der entsprechenden Gremien und der Geschäftsführung vorgenommen. Solche Fehler müssen zukünftig verhindert werden. Zusätzlich zu den vorgenommenen Sofortmaßnahmen hat der Vorstand von Greenpeace International deshalb eine unabhängige Prüfung eingeleitet, aus der auch geeignete Maßnahmen erarbeitet werden sollen. Gleichzeitig wird Greenpeace Schweiz die Ergebnisse der Prüfungen von Greenpeace International auswerten und entsprechend reagieren.
Der von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG erstellte Jahresbericht 2013 von Greenpeace International wird demnächst veröffentlicht und wird das Defizit ausweisen.
Greenpeace Schweiz wird das Defizit nicht auffangen, die Verantwortung dafür liegt alleine bei Greenpeace International. Greenpeace Schweiz arbeitet aber eng mit Greenpeace International zusammen, um die Management Prozesse im Finanzbereich zu verbessern und insbesondere die Sparanstrengungen zu begleiten. Wir werden sicherstellen, dass unsere Gelder so eingesetzt werden, dass die Zweckserreichung gemäss unserem Stiftungszweck erfüllt ist.
Wir bedauern den Verlust außerordentlich und möchten uns bei unseren Spendern und Spenderinnen ausdrücklich entschuldigen.
Aus Sicht von Greenpeace Schweiz hat das Defizit 2013 keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Handlungsfähigkeit, Kampagnen und Strategien von Greenpeace. Greenpeace Schweiz steht darüber hinaus im direkten Kontakt mit Greenpeace International und wird den von KPMG geprüften Jahresabschluss 2013 nach Erscheinen nochmals prüfen.