Das Pestizid Glyphosat kann schwer krank machen. Es gehört verboten. Greenpeace Schweiz, die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz sowie die Stiftung für Konsumentenschutz fordern mit einer Petition «Glyphosat verbieten – jetzt!».
Das Pestizid Glyphosat kann schwer krank machen. Es gehört verboten. Greenpeace Schweiz, die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz sowie die Stiftung für Konsumentenschutz fordern mit einer Petition «Glyphosat verbieten – jetzt!».
Gestern hat Greenpeace die aktuelle medizinische Datenlage zum Zusammenhang zwischen dem Kontakt mit Pestiziden und Krankheiten wie Krebs oder Parkinson veröffentlicht. Es spricht vieles dafür, dass Pestizide schwer krank machen können. Ein Wirkstoff rückt dabei besonders in den Mittelpunkt: Erst kürzlich hatte die WHO-Krebsagentur IARC wegen des Totalherbizides Glyphosat Alarm geschlagen.
Glyphosat ist das weltweit am häufigsten verwendete Unkrautbekämpfungsmittel. Das Pestizid wurde bereits 1975 zugelassen – obwohl es giftig ist für Mensch und Umwelt. «Die IARC bestätigt, dass das Pestizid schwer krank machen kann. Darum ist es Zeit zu handeln und Glyphosat zu verbieten», sagt Martin Forter, Geschäftsleiter der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU).
Glyphosat-Duschen in der Schweiz
Die wiederholte Anwendung von Glyphosat schädigt auch Wasser- und Bodenlebewesen und führt zu einem Verlust der Artenvielfalt. Schädliche Einflüsse auf Wasserlebewesen und Beeinträchtigungen der Mikroorganismen im Boden sind bestätigt. Glyphosat ist auch in der Schweiz das meist verwendete Pestizid. So leuchten jeden Frühling Äcker unappetitlich giftgelb. Wenn es grünt und spriesst, fängt der «Toxic Spring» an: Auffällig viele Äcker werden vor der Aussaat mit Glyphosat abgespritzt; aber auch grüne Wiesen oder Brachen, die in Ackerland umgewandelt werden. Sie verwandeln sich innert Tagen in gelb-orange Wüsten. Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Marianne Künzle fordert deshalb: «Der Glyphosat-Wahnsinn auf dem Acker und im Garten muss gestoppt und Konzerne wie Monsanto und Syngenta zurückgebunden werden!»
Auch in Privatgärten wird Glyphosat eingesetzt. Viele Leute kaufen in Supermärkten Produkte mit wohlklingenden Namen wie Roundup, Resolva oder Capito. Kaum jemand ist sich bewusst, dass das Ausbringen der Totalherbizide gesundheitsgefährdend ist. Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz, sagt: «Für den privaten Gebrauch gilt: Finger weg von diesen Mitteln!».
Die Probleme mit Glyphosat sind nur die Spitze des Eisbergs. Der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden ist verbunden mit verschiedenen Gesundheitsschäden, Umweltproblemen und dem weltweiten Bienensterben. Greenpeace, die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) sowie die Stiftung für Konsumentenschutz SKS lancieren deshalb die Petition «Glyphosat verbieten – jetzt!». Statt weiterhin in eine Intensiv-Landwirtschaft zu investieren, braucht es die Förderung und Weiterentwicklung ökologischer, chemiefreier Anbaumethoden, die Menschen und Tiere nicht krank machen, sondern schützen.