Die Arktis-Anrainerstaaten haben in Oslo ein Abkommen unterzeichnet, das die industrielle Fischerei rund um den Nordpol verbietet. Das ist ein zwar kleiner, aber lobenswerter Schritt auf dem Weg zum Schutz der Arktis.

Die Arktis-Anrainerstaaten haben in Oslo ein Abkommen unterzeichnet, das die industrielle Fischerei rund um den Nordpol verbietet. Das ist ein zwar kleiner, aber lobenswerter Schritt auf dem Weg zum Schutz der Arktis.


© Pedro Armestre / Greenpeace

Die kommerzielle Fischerei wird in einer 2,8-Millionen-Quadratmeter-Zone rund um den Nordpol verboten. Darauf einigten sich die Arktis-Anrainer USA, Russland, Kanada, Dänemark und Norwegen.

Bereits 2012 hatten über 2000 Wissenschaftler ein Verbot der industriellen Fischerei im Nordpolarmeer gefordert, nachdem eine Reihe von Studien vorausgesagt hatte, dass das Eis dort in den kommenden Jahrzehnten im Sommer komplett auftauen könnte. Laut dem Pew-Forschungszentrum aus den USA waren im September 2012 schon 40 Prozent des zentralen Arktischen Ozeans eisfrei.

Das Abkommen ist ein kleiner Schritt auf dem Weg zum Schutz der Arktis. Es wurde allerdings kein dauerhaftes Verbot beschlossen. Und Ölbohrungen sind immer noch möglich. Die meisten Anrainer haben trotz des jetzigen Abkommens leider nicht den Schutz, sondern die künftige Ausbeutung von Ressourcen im Blick.

Shell setzt Pannenserie fort

Gazprom fördert in der russischen Arktis bereits Öl. Shell will es dem russischen Konzern gleichtun und diesen Sommer mit Ölbohrungen in Alaska beginnen. Die erste Panne liess prompt nicht lange auf sich warten: Shells Arktisflotte ist noch nicht an den geplanten Bohrstellen angekommen, da zwingt ein Riss im Rumpf ein Schiff zur Umkehr.  Die «Fennica», ein finnischer Eisbrecher, war auf dem Weg von Dutch Harbour, Alaska, in die Tschuktschensee, als das Leck entdeckt wurde, und musste vorerst in den Hafen zurückkehren.

Der etwa ein Meter lange und fünf Zentimeter breite Riss wird jetzt von Experten untersucht; die Ursache des Schadens ist bislang unklar.  Das 22 Jahre alte Schiff soll Eisschollen von den künftigen Bohrstellen fern halten. An Bord befinden sich ausserdem wichtige Teile des Notfall-Equipments. Noch ist unklar, wie schnell das Leck repariert werden kann und ob, beziehungsweise wie sehr Shells Zeitplan dadurch verzögert wird.  

Damit setzt sich Shells Pannenserie von 2012 fort. Damals wäre die «Noble Discoverer» fast havariert; die Bohrplattform «Kulluk» lief während eines schweren Sturms auf Grund und erlitt einen Totalschaden. «Die US-Regierung muss endlich die Notbremse ziehen und Shell Bohrungen in der Arktis untersagen. Dieser Vorfall zeigt wieder einmal, dass der Konzern diesem Projekt nicht gewachsen ist. Wenn Shell so weiter macht, ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis es zu einer riesigen Ölkatastrophe in der Arktis kommt», so Larissa Beumer, Greenpeace-Expertin für die Arktis.

Unternimm etwas gegen die Ölbohrpläne von Shell!

 

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