Am 11. März 2011 kollabierten im japanischen Atomkraftwerk Fukushima mehrere Kühlsysteme. Die verheerenden Folgen sind bis heute spürbar. Dennoch wird sich der Nationalrat nächste Woche mit dem Bau neuer AKW befassen.«Das ist reine Zeitverschwendung. Neue AKW lösen weder Versorgungsprobleme noch die Klimakrise», sagt Florian Kasser, Greenpeace-Atomexperte.
Der Nationalrat diskutiert nächste Woche das Bundesgesetz über eine «Sichere Stromversorgung aus erneuerbaren Energien». Einzelne Parlamentarier werden sich dabei für den Bau neuer Atomkraftwerke stark machen – fast auf den Tag genau zwölf Jahre nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima.
Am 11. März 2011 erschütterte ein Erdbeben die Küste Japans. In der Folge kollabierten im Atomkraftwerk Fukushima mehrere Kühlsysteme. Grosse Mengen radioaktiver Stoffe verseuchten die Umgebung.
Die verheerenden Folgen sind bis heute spürbar. Die immer noch hohen Strahlungswerte erschweren die andauernden Aufräumarbeiten. Die Anlage gibt weiterhin Radioaktivität an die Umwelt ab. Um die drei kollabierten Reaktoren zu kühlen, sind täglich 100 000 Liter Wasser nötig. Die Betreiberfirma Tokyo Electric Power Company (TEPCO) will noch in diesem Jahr radioaktives Wasser ins Meer leiten.
Für Florian Kasser, Atomexperte bei Greenpeace Schweiz ist klar: «Das Risiko einer Katastrophe besteht weltweit bei allen Reaktoren. Neue AKW lösen weder Versorgungsprobleme noch die Klimakrise. Eine Diskussion über neue AKW ist reine Zeitverschwendung. Es ist unwahrscheinlich, dass in der Schweiz in den nächsten zehn Jahren ein neuer Reaktor gebaut wird. Dazu kommt: Atomenergie macht die Schweiz vom Ausland abhängig. Beispiel: Die AKW Beznau und Leibstadt beziehen Kernbrennstoff aus Russland.»
Die Lösung für eine sichere Energieversorgung liegt auf der Hand: Rasche Fortschritte bei der Energieeffizienz und ein Ausbau der erneuerbaren Energien – in erster Linie durch Solaranlagen auf bestehender Infrastruktur.
Kontakt
Florian Kasser, Greenpeace-Atomexperte, 044 447 41 23, [email protected]
Roland Gysin, Mediensprecher Greenpeace, +41 44 447 41 17, [email protected]