Die Teilnehmer:innen an der Un-Biodiversitätskonferenz COP15 in Montreal haben ein Abkommen zum Schutz der Artenvielfalt verabschiedet. Bis 2030 sollen 30 Prozent der Landflächen und 30 Prozent der Ozeane geschützt werden. Offen bleibt, wie dieses Ziel umgesetzt werden soll.

Iris Menn, Geschäftsleiterin Greenpeace Schweiz, sagt: 

«Das Abkommen sieht vor, dass bis 2025 jährlich 20 Milliarden Dollar und danach bis 2030 pro Jahr 30 Milliarden Dollar für Schutzmassnahmen zur Verfügung stehen. Das ist ein Anfang, aber nicht genug. Es besteht eine Finanzierungslücke von 700 Milliarden Dollar. Niemand weiss, woher dieses Geld kommen soll. Dazu kommt: Die Finanzierung ist nicht nur eine Frage des Betrags, sondern auch des Tempos. Mit der Einrichtung eines Fonds im Jahr 2023 könnten die Mittel schneller in die Entwicklungsländer fliessen.» 

An Lambrechts, Leiterin Greenpeace-Delegation auf der COP15, sagt:

«Indigene Völker sind die sachkundigsten Hüter der Natur. Es gibt viel Potenzial für den Schutz der biologischen Vielfalt, wenn indigene Völker eine Führungsrolle einnehmen. Ein auf Rechten basierender Schutz ist die Zukunft des Naturschutzes. Eine direkte Finanzierung für indigene Völker ist ein entscheidender nächster Schritt.

Insgesamt hat es die COP15 nicht geschafft, konkrete Instrumente zu benennen, die das Massenaussterben stoppen können. Das verabschiedete 30×30-Ziel enthält keine wesentlichen Einschränkungen, die schädliche Aktivitäten in Schutzgebieten ausschliessen. 30×30 bleibt eine leere Formel.»


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