Grosse Autohersteller wie VW und Toyota produzieren immer noch zu viele Benzin- und Dieselautos. Damit unterlaufen sie den Klimaschutz. Das belegt eine neue Studie von Greenpeace Deutschland.

«Das 2015 in Paris vereinbarte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist akut gefährdet.» Das sagte Uno-Generalsekretär Antonio Guterres an der Weltklimakonferenz in Sharm-El-Sheikh (COP27).

Mitverantwortlich für diesen Notstand sind die vier grossen Autohersteller VW, Toyota, Hyundai/Kia und General Motors. 

Autos von VW sind in der Schweiz die seit Jahren meist verkauften Fahrzeuge. Toyota und Hyundai/Kia sind ebenfalls auf den vorderen Rängen zu finden.

Klimaziel verfehlt
Die Absatzpläne der Autokonzerne für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren sind unvereinbar mit dem Klimaziel von 1,5 Grad. Das geht aus einer neuen Studie von Greenpeace Deutschland hervor. 

Die Autor:innen haben zunächst berechnet, wie viele Verbrenner-Autos weltweit noch verkauft werden dürfen, um innerhalb des verbleibenden CO2-Budgets für 1,5 Grad zu bleiben. In einem zweiten Schritt schlüsselten sie diese Anzahl auf die vier grossen Hersteller Toyota, Volkswagen, Hyundai/Kia und General Motors auf und verglichen sie mit deren Absatzplänen für Verbrennerautos. Die wichtigsten Resultate:

Toyota wird schätzungsweise 63 Millionen Diesel- und Benzinfahrzeuge mehr verkaufen, als das Unternehmen zur Erreichung des Ziels einer maximalen globalen Erwärmung von 1,5°C bis 2030 produzieren dürfte.

Volkswagen wird die 1,5°C-Grenze voraussichtlich um 43 Millionen Fahrzeuge überschreiten, Hyundai/Kia um 39 Millionen Fahrzeuge.

Umstieg zu langsam
Benjamin Stephan, Klimareferent bei Greenpeace Deutschland, sagt:
«Führende Automobilhersteller wie Toyota, VW und Hyundai stellen viel zu langsam auf emissionsfreie Fahrzeuge um. Sie befinden sich auf Kollisionskurs mit dem Klima. Die Autokonzerne müssen den Verkauf von Diesel- und Benzinfahrzeugen bis spätestens 2030 einstellen. Das gilt auch für Hybridfahrzeuge. Gleichzeitig müssen sie die Emissionen in der Lieferkette reduzieren.»

Mauricio Vargas, Finanzexperte von Greenpeace Deutschland und Co-Autor der Studie, kommentiert: «Mit ihrer ökologischen Geisterfahrt befeuern die Autokonzerne die Klimakrise. Sie verabschieden sich viel zu langsam aus dem Öl-Zeitalter.» 

Zur Studie
Verfasser der Studie sind Forscher:innen des Institute for Sustainable Futures der University of Technology Sydney, des Center of Automotive Management der Fachhochschule für Wirtschaft und Technik (FHDW) Bergisch Gladbach und von Greenpeace Deutschland.


Kontakt

Gregor Kessler, Greenpeace Deutschland, +49 (0)151 727 029 18, [email protected]

Roland Gysin, Greenpeace Schweiz, 044 447 41 17, [email protected]