Die Vereinten Nationen haben genügend Geldzusagen, um die Ladung des Tankers FSO Safer vor der Küste Jemens zu bergen. Noch ist das meiste Geld aber nicht auf dem Konto der Uno eingetroffen.

Auf einer Veranstaltung am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNGA) in New York gaben die Vereinten Nationen bekannt, dass sie von den Regierungen Zusagen in Höhe von insgesamt 75 Mio. Dollar erhalten haben. Die Veranstaltung ausgerichtet haben die Niederlande, Deutschland und die USA.

75 Mio. Dollar entsprechen dem Betrag, der für die Bergung des FSO Safer nötig ist.

Die Aufgabe besteht darin, 1,14 Millionen Barrel (über 140’000 Tonnen) Öl auf einen anderen Tanker umzuladen, um so die Safer zu sichern und eine humanitäre und ökologische Katastrophe im Roten Meer zu verhindern.

Mitte September haben nur Schweden, Frankreich, Finnland und die Schweiz das Geld überwiesen. Der Beitrag der Schweiz beträgt bescheidene 300 000 Franken.

Paul Horsman, Projektleiter von Greenpeace International, kommentiert die Ankündigung der Uno: 

«Zusagen sind gut, Bargeld ist besser. Greenpeace ist erleichtert, dass die Zusagen der Regierungen dem Betrag entsprechen, der für die Rettung des Safer benötigt wird. Das Umladen kann jedoch erst beginnen, wenn diese Zusagen in echtes Geld umgewandelt werden.

Dazu kommt: Die Ölkonzerne haben in den ersten zwei Quartalen 2022 Rekordgewinne erzielt. Diese Gewinne übersteigen den Betrag für das Umladen um ein Vielfaches. Dennoch hat keine dieser Firmen Geld gesprochen, um die Uno in die Lage zu versetzen, den Anfang des Jahres ausgehandelten Rettungsplan in die Tat umzusetzen.

Die Regierungen müssen nun dringend ihre Zusagen in die Tat umsetzen, um den Umschlag des Öls vom FSO Safer auf einen anderen Tanker vor Ende Oktober zu ermöglichen.»

Ab diesem Datum verunmöglichen die Wetter- und Strömungsverhältnisse ein Umladen. Das bedeutet: Die Gefahr einer ökologischen und humanitären Katastrophe steigt.

Die Folgekosten der Ölkatastrophe der Exxon Valdez (März 1989) beliefen sich auf 7 Mrd. Dollar. Zum Vergleich: Die Folgekosten einer Ölpest durch die Safer schätzt die Uno auf 20 Mrd. Dollar.


Kontakt

Paul Horsman, Projektleiter, Safer Response Team, Greenpeace International +44 783 593 76 39

Medienstelle Greenpeace Schweiz, Roland Gysin, [email protected], 044 447 41 17