Der italienische Versicherungskonzern Generali gab heute seine neuen Ausschlussrichtlinien für Unternehmenskunden in der Kohleindustrie bekannt: Die verbesserten Richtlinien schliessen die Versicherung von neuen Kohlekraftwerken und Kohlebergwerken aus. Generali wird auch keine Versicherungen mehr für Neukunden anbieten, die mehr als 30 Prozent ihrer Energieproduktion oder ihres Umsatzes mit Kohle machen.
Katya Nikitenko, Leiterin der Versicherungs- und Finanzkampagne bei Greenpeace Schweiz, kommentiert wie folgt: «Immer mehr international tätige Finanzakteure nehmen Klimarisiken ernst. Mit den verbesserten Ausschlusskriterien für Kohleunternehmen schliesst sich Generali diesem Kreis an. Diese Finanzakteure verstehen immer besser, welche wesentlichen Risiken durch den Klimawandel für ihre Geschäftsmodelle entstehen. Und sie erkennen, dass sie Verantwortung in der Klimapolitik übernehmen und eine aktive Rolle bei der Verhinderung einer Klimakatstrophe spielen müssen.
Moody’s Investor Services warnte, dass sich der Klimawandel und sogenannte ESG-Risiken (Environmental, Social and Governance-Risiken) negativ auf die Kreditvergabe in der Versicherungs- und Bankenbranche auswirken werden. Wer die Realität ignoriert und weiterhin Kohleunternehmen versichert und finanziert, so wie der Schweizer Versicherer Chubb oder die beiden Grossbanken Credit Suisse und UBS, muss mit erheblichen Auswirkungen auf das Kreditbuch und das eigene Rating rechnen.
Wenn global führende Versicherer und Rückversicherer Kunden aus der Kohlebranche ausschliessen können, dann können und müssen das auch Schweizer Banken tun. Schliesslich ist es durchaus sinnvoll, sich beim Risikomanagement von den Versicherern inspirieren zu lassen.»
Weitere Auskünfte:
Katya Nikitenko, Finanzexpertin Greenpeace Schweiz, +41 79 937 63 83, [email protected] (auf Englisch)
Medienstelle Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 11, [email protected]
Zur Thematik hat auch Greenpeace International eine Medienmitteilung versendet.