Die Schweizer Landwirtschaft muss ökologischer werden. Deshalb sagt Greenpeace Schweiz Ja zur Fair-Food-Initiative der Grünen, über die Volk und Stände am 23. September 2018 abstimmen. Für die Initiative für Ernährungssouveränität beschliesst Greenpeace Schweiz die Stimmfreigabe.
Die Volksinitiative «Für gesunde sowie umweltfreundlich und fair hergestellte Lebensmittel» (Fair-Food-Initiative) der Grünen verlangt, dass Lebensmittel gefördert werden, die umwelt- und ressourcenschonend, tierfreundlich und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt werden. Dabei soll es keine Rolle spielen, ob die Lebensmittel aus der Schweiz stammen oder importiert sind.
Greenpeace Schweiz unterstützt die Fair-Food-Initiative. «Jährlich werden in der Schweizer Landwirtschaft über 2000 Tonnen Pestizide eingesetzt, das belastet die Natur. Wegen der zu hohen Tierbestände werden zudem Lebensräume überdüngt, was die Biodiversität in unserem Land bedroht, sagt Philippe Schenkel, Leiter der Landwirtschaftskampagne bei Greenpeace Schweiz. «Es braucht einen grundsätzlichen Wandel. Mit einer konsequenten Förderung einer umwelt- und ressourcenschonenden sowie tierfreundlichen Lebensmittelproduktion könnte die dringend notwendige Ökologisierung der Schweizer Landwirtschaft vorangetrieben werden.» Die Fair-Food-Initiative will das Angebot an umweltfreundlich und fair hergestellten und gehandelten Lebensmitteln auch bei Importen stärken, damit Schweizer Bäuerinnen und Bauern nicht benachteiligt und Umweltprobleme nicht in andere Länder ausgelagert würden.
Stärkung der einheimischen Produktion birgt Gefahr
Die von der Bauerngewerkschaft Uniterre lancierte Initiative «Für Ernährungssouveränität. Die Landwirtschaft betrifft uns alle» will in der Schweiz das Prinzip der Ernährungssouveränität umsetzen.
Greenpeace Schweiz befürwortet grundsätzlich das Konzept der Ernährungssouveränität. «Wir begrüssen, dass die Initiative den Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen und Tieren in der Schweizer Landwirtschaft verbietet, den freien Austausch von Saatgut zwischen Bäuerinnen und Bauern rechtlich garantiert, mehr Transparenz in den Märkten fordert und Exportsubventionen unterbinden will», sagt Philippe Schenkel. «Der einseitige Fokus auf die Stärkung der einheimischen Produktion und des Grenzschutzes birgt jedoch die Gefahr, dass das zu hohe Produktionsniveau in der Schweiz weiter intensiviert wird. Die Konsequenz: Die Landwirtschaft würde unsere Natur noch mehr belasten.» Greenpeace Schweiz hat deshalb die Stimmfreigabe beschlossen.
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Philippe Schenkel, Leiter Landwirtschaftskampagne Greenpeace Schweiz,
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