Greenpeace Schweiz führt bei den umsatzstärksten Schweizer Lebensmittel-Detailhändlern eine Umfrage bezüglich ihres Umgangs mit Einweg-Plastik in Verpackungen und Produkten durch. Die Umweltorganisation fordert volle Transparenz.
Mit der Umfrage bei den Schweizer Grossverteilern will Greenpeace Schweiz nicht nur herausfinden, wie viel Einweg-Plastik diese jährlich generieren, sondern auch, wie und in welchem Umfang sie ihren Plastik-Fussabdruck zu verringern gedenken. Die Ergebnisse werden in den nächsten Monaten kommuniziert. Die Umfrage und Bewertung der Anstrengungen wird ab sofort jährlich durchgeführt.
Einweg-Plastik wird in fünf Sekunden produziert, ist fünf Minuten in Gebrauch und wird dann verbrannt oder bleibt unter Umständen 500 Jahre in der Natur — eine gigantische Ressourcen-Verschwendung. In der Schweiz wird über 40 % des Plastiks für Verpackungen verbraucht.[1] Pro Kopf und Jahr generiert die Schweiz rund 100 kg Plastikmüll. Davon werden nur ca. 10 Prozent rezykliert.[2]
Die Detailhändler müssen nun Verantwortung übernehmen und ihren Beitrag dazu leisten, dass sich der von ihnen mitverursachte Schweizer Abfallberg verkleinert. Transparenz bezüglich des Plastik-Fussabdrucks ist der zwingende erste Schritt zur Reduktion der Verschmutzung. «Wer nicht weiss, wie viel Plastik er in die Welt setzt, kann auch keine glaubwürdigen Reduktionsziele formulieren», sagt Marco Pfister, Campaigner bei Greenpeace Schweiz. «Und wer keine Reduktionsziele formuliert, wird weiterhin absurderweise Apfelschnitze in Plastik verpacken.»
Reduktionsziele sind auch nötig, weil weder Recycling (oft handelt es sich dabei um Downcycling in minderwertige Produkte) noch die simple Substitution durch so genanntes Bioplastik oder andere Materialien wie Papier zielführende Lösungen darstellen. Stattdessen ist neben dem Verzicht auf unnötige Verpackung und Produkte die Entwicklung innovativer Verteil- und Mehrwegsysteme gefragt. Nach der Schaffung von Transparenz und der Setzung von Reduktionszielen erwartet Greenpeace von den Grossverteilern konkrete, terminierte Aktionspläne und ein konstruktives Engagement für Branchenlösungen bzw. verbesserte regulatorische Rahmenbedingungen.
Das Schreiben an die Grossverteiler stellen wir bei Interesse gerne zur Verfügung.
Kontakt:
Marco Pfister, Campaigner bei Greenpeace Schweiz, +41 76 532 73 97
Medienstelle Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 11
[1] www.kunststoffxtra.com/dynpg/upload/imgfile6296.pdf
[2] www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/abfall/abfallwegweiser-a-z/kunststoffe.html