Heute Nachmittag hat die Basler Staatsanwaltschaft bekanntgegeben, die Gentech-Soja der am frühen morgen von Greenpeace-AktivistInnen besetzten «Désirée» zu beschlagnahmen. Zusätzlich sollen sämtliche Schiffe mit Soja, die mit Gentech-Soja beladen sein könnten, kontrolliert werden, um zu verhindern, dass Gentech-Soja in die Schweiz gelangt. Dies ist für Greenpeace ein Teilerfolg, ist die «Désirée» doch mit 250 Tonnen teilweise genmanipulierter Soja beladen. Nach wie vor hat das Bundesamt für Gesundheit BAG nicht über die Importbewilligung der genmanipulierten Monsanto-Soja entschieden – Greenpeace fordert weiterhin das endgültige Verbot für sämtliche genmanipulierte Nahrungs- und Futtermittel.

Basel. Nachdem die Polizei die Greenpeace-AktivistInnen vom Schiff geräumt hatte, setzte die «Désirée» ihre Fahrt in Richtung Schweiz fort, begleitet von Greenpeace-Schlauchbooten. Beim Dreiländereck ankerte es dann, weil die Basler Staatsanwaltschaft dem Soja-Schiff die Einreise verweigerte. Bei den darauffolgenden Verhandlungen der Staatsanwaltschaft mit Greenpeace kam es dann zum Teilerfolg. Laut Angaben von Stefan Weber, Koordinator der Gentech-Kampagne bei Greenpeace Schweiz, versprach Staatsanwalt Dr. Alexander Bertolf in seiner Funktion als Kriminalkommissions (KriKo)-Stellvertreter daraufhin, die Sojaladung der «Désirée» zu beschlagnahmen und in Zukunft zu verhindern, dass weitere mit Gentech-Soja beladene Schiffe in die Schweiz gelangen. Mittlerweile ist die «Désirée» konfisziert und versiegelt. Morgen wird die Staatsanwaltschaft über das genaue weitere Vorgehen entscheiden. Sicher ist jedoch, daß die Soja beschlagnahmt wird. Die versuchte Einreise eines mit 250 Tonnen teilweise genmanipulierter Soja beladenen Schiffes ist als Zuwiderhandlung gegen geltendes Bundesgesetz zu beurteilen. Gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel bedürfen einer Importbewilligung, die im Falle der Monsanto-Gentech-Soja nach wie vor aussteht. Greenpeace fordert ein Verbot von sämtlichen gentechnisch manipulierten Nahrungs- und Futtermitteln. Ausserdem hat sich die grosse Mehrheit der Schweizer KonsumentInnen sowie ein Grossteil der Nahrungsmittelproduzenten gegen genmanipulierte Lebensmittel im allgemeinen sowie klar gegen die Monsanto-Soja im speziellen ausgesprochen. Greenpeace verlangt vom BAG, diesem deutlichen Wunsch der breiten Bevölkerung endlich stattzugeben und der genmanipulierten Sojabohne sowie aller folgenden genmanipulierten Nahrungs- und Futtermittel die Zulassung in der Schweiz zu verweigern. Heute morgen haben zudem 76 NationalrätInnen eine Solidaritätserklärung der Basler Nationalrätin Ruth Gonseth unterzeichnet, welche die Bemühungen von Greenpeace sowie weiterer Organisationen zur Verhinderung von Gentech-Soja-Importen unterstützt. Auffallend ist, dass auch das traditionelle bäuerliche Lager mitmacht: so haben sowohl der Präsident, Marcel Sandoz (FDP VD), sowie der Direktor des Schweizerischen Bauernverbandes, Melchior Ehrler (CVP AG), unterzeichnet.


Kontakt:
Stefan Weber, Koordinator Genschutz-Kampagne, 01 / 447 41 41