Seit genau 10 Tagen besetzt Greenpeace die Geleise vor dem AKW Beznau und verhindert einen Abtransport abgebrannter Brennelemente. Nachdem bereits am letzten Sonntag über hundert Leute ihre Solidarität mit der Greenpeace Aktion gegen die Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente bekundet haben, sind heute drei NationalrätInnen der Grünen am Ort der Besetzung eingetroffen. Für den kommenden Sonntag ruft Greenpeace zu einer Solidaritätskundgebung vor dem AKW Beznau auf.
Zürich/Döttingen. Seit 10 Tagen verhindert Greenpeace den Abtransport abgebrannter Brennelemente in die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague (F). Dort und in der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield wird massiv Radioaktivität in die Umgebung abgegeben. Die tolerierten Dosen überschreiten die in der Schweiz erlaubten Werte um ein Mehrtausendfaches. Mitschuld daran sind abgebrannte Brennelemente, die die Schweizer AKW-Betreiber in die Wiederaufarbeitung schicken. Drei Tage nach Beginn der Besetzung bei Beznau wurde die La Hague-Betreiberfirma Cogéma angewiesen, den Strand bei La Hague wegen radioaktiver Verseuchung zu sperren. Greenpeace fordert den Ausstieg aus der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente. Diese Technologie ist nicht «nur» bei Normalbetrieb extrem gesundheitsschädigend, sondern auch viel zu riskant. Dies zeigt auch der jüngste Unfall in der japanischen Anlage Tokaimura, wo vor einer guten Woche nach einem Unfall Radioaktivität ausgetreten ist – zwanzigmal mehr als es die Betreiber zunächst angegeben hatten. Die mit der Wiederaufarbeitung verbundenen Transportrisiken zeigten sich letztmals vor wenigen Wochen, als an der Deutsch-französischen Grenze im Bahnhof Apach ein Zug mit Atommüll entgleiste. Greenpeace wird weiter gegen diesen Wahnsinn ankämpfen und die Geleise vor dem AKW Beznau besetzen. Nachdem am letzten Wochenende rund 100 Personen sich mit den Forderungen von Greenpeace solidarisierten, ruft die Umweltorganisation für den kommenden Sonntag, 23. März zu einer weiteren Solidaritätskundgebung vor dem AKW Beznau auf. Die Kundgebung beginnt um 12 Uhr und wird bei jedem Wetter durchgeführt. Sie findet ungeachtet der Tatsache statt, ob die Besetzung in der Zwischenzeit von Werkschutz und Polizei geräumt wird oder nicht.
Kontakt: Greenpeace Atomkampagne, Stefan Füglister, 079 / 407 30 30 oder Greenpeace Pressestelle 01 / 447 41 11 und 079 / 407 37 68