Die Solarenergie tritt heute in eine neue Ära: Die griechische Regierung hat entschieden, das weltgrösste Solar-Photovoltaik-Kraftwerk auf Kreta zu bauen. Dieses Solarkraftwerk ist Teil einer zweijährigen Kampagne von Greenpeace zur Umwandlung Kretas in eine Insel, die sich ganz auf Solarenergie stützt.

Kreta. Die griechische Energieministerin Vasso
Papandreou bewilligte heute einen Kredit für die erste 5
Megawatt-Tranche eines 50 Megawatt-Solarkraftwerks, wie es von der
US-Firma ENRON SOLAR offeriert wurde. Die EU und die griechische
Regierung werden 55% der Kapitalkosten finanzieren. Die gesamte
Investition beträgt 17.75 Mio. US $. Gemäss dem der griechischen
Regierung vorgelegten Plan von Enron Solar sollen jährlich 9
Megawatt (MW) installiert werden, um bis 2003 die 50 MW zu
erreichen. Das bisher grösste Photovoltaik-Kraftwerk hat eine
Leistung von 3.3 MW und steht in Italien. Zu der Ankündigung der
griechischen Regierung meint Thilo Bode, Geschäftsleiter von
Greenpeace International: «Dies wirft die gängigen Vorstellungen
zur Solarenergie bezüglich Grössenordnungen und Kosten über den
Haufen. Das Solarzeitalter ist nicht mehr ein Zukunftstraum,
sondern eine Realität.» Mit 50 MW wäre das Kreta-Solarkraftwerk
fünfzehn mal grösser als jede andere Photovoltaik-Anlage auf der
Welt, mehr als viermal billiger als die durchschnittlichen Kosten
für diese Technologie und würde Elektrizität für fast 100’000
Menschen liefern, was einem Achtel der kretischen Bevölkerung
entspricht. Gemäss Enron Solar wird der Strompreis für die ersten 5
MW bei 8.5 US-cents pro Kilowattstunde liegen, was bereits billiger
ist als ein Drittel des heute fossil erzeugten Stroms. Ein heute
veröffentlichter Greenpeace-Report «Plugging into the sun –
kickstarting the solar age in Crete» zeigt auf, dass das 50
MW-Solarkraftwerk auf Kreta den weltweiten Durchbruch für die
Solarenergie in Gang setzen könnte: «Wenn weltweit acht solche
Kraftwerke gebaut werden, kann damit ein 27 Milliarden Dollar-Markt
für Photovoltaik geschaffen werden, der mehrere 100’000
Arbeitsplätze entstehen lässt.» «Das ist die Art von Investitionen,
welche die Regierungen jetzt tätigen müssen, wenn wir einen
gefährlichen Klimawandel vermeiden wollen» meinte Bode.
Verhandlungen zu gesetzlich verbindlichen Treibhausgasreduktionen
werden im Dezember am Klimagipfel in Kyoto abgeschlossen.
Greenpeace verlangt eine CO2-Reduktion von mindestens 20% bis 2005
gegenüber 1990 und den Beginn von Verhandlungen zum Ausstieg aus
den fossilen Energien, sowie insbesondere ein Stopp von neuen
Erdölbohrungen. Nach der Ankündigung der Regierung wird die
Energieministerin eine Pressekonferenz zu weiteren Solarthemen
zusammen mit Greenpeace auf deren Schiff MS Sirius durchführen.
Bemerkungen: Der vollständige Bericht mit einem weltweiten
Überblick zu Trends und Kosten der Photovoltaik sowie Video und
Fotos sind bei Greenpeace International erhältlich. Solarenergie
ist nicht nur für südliche Länder: Wie auch in unseren Breiten
Photovoltaik deutlich billiger werden kann, zeigt Greenpeace
Schweiz an einer Pressekonferenz am 18. Juni in Zürich.

Kontakt:

David Stickelberger, Koordinator der Energiekampagne 01 / 447 41
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