Bloss 24 Stunden nach der Demonstration von Hunden und Greenpeace-AktivistInnen vor dem Migros-Hauptsitz in Zürich ist klar: Die Tage von gentechnisch manipuliertem Tierfutter (GVO-Futter) sind gezählt. Bis spätestens Ende Jahr werden alle inkriminierten Produkte aus den Gestellen des Grossverteilers verschwunden sein. Dies ergaben Gespräche zwischen Migros-Chefin Monika Weber und Vertretern der Umweltorganisation Greenpeace, die heute mit dieser Zusicherung endeten.
Zürich. Etappensieg im Kampf gegen gentechnisch
manipulierte Nahrungs- und Futtermittel. Knapp 24 Stunden nach dem
Greenpeace-Protest vor dem Migros-Hauptsitz ist der Grossverteiler
gewillt, Schweizer Haustieren keine gentechnisch manipulierte Soja
mehr vorzusetzen. Die Migros hatte ihr Gentech-Tierfutter, wohl im
Unterschied zu den meisten anderen Anbietern, zumindest
«GVO»-deklariert, erklärt sich nun aber bereit, ganz auf
genmanipulierte Zutaten zu verzichten. Greenpeace begrüsst den
Kurswechsel der grössten Schweizer Lebensmittelkette als klare
Abkehr von der Gentech-Bastelei der Agro- und Chemiekonzerne. Eine
erdrückende Mehrheit der Schweizer Bevölkerung lehnt
genmanipulierte Nahrungsmittel ab. Migros hat somit die Zeichen der
Zeit verstanden und reagiert auf den Markt, der nun zunächst im
Haustierfutter-Bereich auf gentechnisch manipulierte Nahrung
vorbereitet werden sollte. Greenpeace wird weiterhin die Branche
der Schweizer Lebens- und Futtermittelhersteller und -händler auf
Gentech-Zutaten in ihren Produkten durchleuchten. Parallel zum
Hundeprotest in der Zürcher Innenstadt wurden gestern in
Deutschland neue Untersuchungen vorgestellt, die eine ungewollte
Veränderung des Milchfettgehaltes in der Milch von Kühen
festellten, die mit Gentech-Soja gefüttert wurden. Bereits vor
Monaten haben Wissenschafter entdeckt, dass der Proteingehalt
genmanipulierter Soja bis zu 60 mal tiefer liegt als der
herkömmlicher Pflanzen. Greenpeace fordert das sofortige Ende der
Genbasteleien, die im Nahrungsmittelbereich lediglich das
Portefeuille der Grosskonzerne gesunden lassen und KonsumentInnen
und Umwelt unabschätzbaren Risiken aussetzt, wie dies sogar das
schweizerische Bundesgericht – paradoxerweise – in der Ablehnung
einer Beschwerde gegen Gentech-Soja festhielt.
Kontakt:
Bruno Heinzer, Koordinator der Genschutz-Kampagne 01 / 447 41
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