Mit der dritten Aktion in vier Tagen setzt die Umweltorganisation Greenpeace die Proteste gegen Gentech-Soja in Schweizer Futtermitteln fort: Heute demonstrieren Greenpeace-Aktivisten vor den Toren des Westschweizer Futtermittelbetriebs Provimi. Das Hühnerfutter dieser Firma ist nachweislich mit genmanipulierter Soja von Monsanto kontaminiert. Es wird unter anderem an die Optigal-Hühner der Migros verfüttert. Über der Zufahrtsstrasse zum Werksgelände hängt ein fast hundert Quadratmeter grosses Transparent, das von Uncle Sam mit Gentech-Soja zwangsgefütterte Säue zeigt. Darunter schütten Genschutz-Aktivisten Viehfutter aus mit der US-Flagge markierten Säcken in ein Riesen-Klo. Greenpeace fordert von der Futtermittelindustrie, auf dem Weltmarkt gentechfreie Soja zu kaufen.
Cossonay-Gare. In Cossonay verschaffen Greenpeace-Aktivisten heute dem Bedürfnis einer grossen Bevölkerungsmehrheit nach gentechfreien Nahrungs- und Futtermitteln Nachdruck. Dies ist der dritte Protest, nachdem diese Woche bereits Aktionen beim Ufa-Futtermittelbetrieb Orador AG in Lenzburg und dem Hauptsitz der Fenaco-Gruppe in Bern stattfanden. Fenaco, der grösste Futtermittelhersteller der Schweiz, vermeldete, dass er Anstrengungen zur Beschaffung gentechfreier Futtermittel unternimmt und zu baldigen weiteren Gesprächen für den konkreten Einkauf traditioneller Soja auf dem Weltmarkt bereit ist. Greenpeace appelliert nun an die Provimi und an alle andern Betriebe in der Vereinigung Schweizerischer Futtermittelfabrikanten, sich diesem Beispiel anzuschliessen. Von Provimi erwartet Greenpeace eine klare Stellungnahme zu den bevorstehenden US-Importen – in den nächsten Tagen wird die US-Ernte erwartet, die bis zu 15 Prozent genmanipulierte Bohnen enthalten wird. Die Schweizer KonsumentInnen wollen gentechfreie Lebens- und Futtermittel, das haben wiederholte Umfragen sowie eine von 150’000 SchweizerInnen unterzeichnete Petition gegen den Import genmanipulierter Lebens- und Futtermittel zum Ausdruck gebracht. Unbestritten ist das Recht zu wissen, womit die Tiere gefüttert wurden, deren Fleisch oder deren Eier wir essen. Mit einer mangelhaft befolgten, resp. durchgesetzten Deklarations-Praxis, wie sie vor allem im Mischfutterbereich Usanz ist, wird dieser Anspruch jedoch systematisch unterlaufen. Greenpeace wird den Kampf für Genschutz weiter intensivieren und alles daran setzen, dass die Schweizer Bevölkerung und die Umwelt von einer Gentech-Lawine verschont bleibt. Die Organisation fordert die Bundesbehörden auf, die längst abstimmungsreife – und auf Druck der milliardenschweren Gentech-Lobby verschleppte – Genschutz-Initiative endlich zur Abstimmung zu bringen und so dem Schweizer Volk die Möglichkeit zu geben, genmanipulierte Pflanzen und Nahrungsmittelprodukte mit einem Ja zur Initiative ein für allemal von Ladenregalen und Äckern fernzuhalten.
Kontakt:
Bruno Heinzer, Koordinator der Genschutz-Kampagne 01 / 447 41 41