Weitere Aktion gegen die Verwendung von Gentech-Soja in Tierfuttermitteln: Nach der gestrigen Aktion beim Ufa-Futtermittelbetrieb Orador AG in Lenzburg demonstrierten Genschutz-Aktivisten heute unter dem Motto: «Gentech-Soja will kein Schwein» beim Hauptsitz der Fenaco-Gruppe in Bern, dem grössten Futtermittelhersteller der Schweiz. Die Futtermittelindustrie wurde dringend aufgefordert, sich aktiv für die Beschaffung vorhandener gentechfreier Futtermittel auf dem Weltmarkt einzusetzen. Im heutigen Gespräch zeigte sich die Fenaco bereit dazu. Der jüngste Gentech-Unfall mit Monsantos Herbizid-resistenter Baumwolle in den USA zeigt einmal mehr die unbekannten Risiken der Genexperimente.

Bern. Nachdem bei der gestrigen Aktion von Greenpeace, der Stiftung für Konsumentenschutz SKS und des Vereins zum Schutz kleiner und mittlerer Bauern VKMB beim zur Fenaco-Gruppe gehörenden Futtermittelhersteller Orador AG in Lenzburg kein Gespräch über die Verwendung von Gentech-Soja und -Mais im Tierfutter möglich war, sind die Genschutz-Aktivisten heute zum Hauptsitz der Fenaco nach Bern gekommen, um dem Wunsch einer grossen Mehrheit der Bevölkerung nach gentechfreien Nahrungs- und Futtermitteln Nachdruck zu verleihen. Von der Fenaco-Gruppe wird eine klare Stellungnahme zu den bevorstehenden US-Importen von genmanipuliertem Futtermitteln erwartet. Ein kurzes Gespräch zwischen Vertretern von Greenpeace und VKMB mit Mitgliedern der Fenaco-Geschäftsleitung ergab, dass die Fenaco im Zusamenhang mit gentechfreien Futtermitteln offenbar bereits Anstrengungen unternimmt. Über die konkrete Beschaffung gentechfreier Futtermittel auf dem Weltmarkt sollen bald weitere Gespräche stattfinden. Jüngster Gentech-Unfall in den USA: Die US-Zeitung «The Commercial Observe» aus Memphis berichtete am 16. August über die dramatischen neuesten Entwicklungen auf den Feldern amerikanischer Farmer: Die wie die Monsanto-Soja gentechnisch gegen das firmeneigene Herbizid Roundup immun gemachte Monsanto-Baumwolle wirft ihre – unerklärlicherweise verformte (Papageienschnabelkrankheit) – Samenkapsel vor der Ernte ab. Tausende von Farmern in vier US-Bundesstaaten drohen nun Schäden in Millionenhöhe. Monsantos Gentech-Baumwolle wurde in den USA dieses Jahr auf 250’000 Hektaren angepflanzt (Quelle Panups, Centre of Ethics and Toxics, USA). Aus dem Bundesstaat Mississippi alleine klagen derzeit vierzig Farmer mit einer Anbaufläche von rund 100’000 Hektaren auf behördliche Untersuchung der Schäden. Nach US-Recht ist eine solche behördliche Schadenerfassung zwingende Voraussetzung für eine spätere Klage gegen den Saatguthersteller Monsanto. Das «Mississippi Department of Agriculture and Commerce» bestätigte Mitte August, dass es Klagen wegen missgebildeten Samenkapseln nachgehe. Solche Gentech-Katastrophen sprechen für ein Verbot von Freisetzungen genmanipulierter Pflanzen. Greenpeace und die Kleinbauernvereinigung werden den Kampf für die Genschutzinitiative weiter intensivieren und sich aktiv für den Einkauf vorhandener gentechfreier Futtermittel auf dem Weltmarkt einzusetzen.


Kontakt:
Bruno Heinzer, Koordinator der Genschutz-Kampagne 01 / 447 41 41