AktivistInnen der Umweltorganisation Greenpeace stoppten heute an der Palmrainbrücke vor Basel einen verdächtigen Gentech-Import. Kletterer seilten sich von der Brücke ab und bildeten eine lebende Barriere. Auf Transparenten forderten sie «Stopp Gentech-Mais» und «Ja zum Genschutz». Schlauchboote der Umweltorganisation zwangen die MS Bernisse vor der Schweizer Grenze zum Ankern. Der in Rotterdam mit Mais aus US-Ernte beladene Frachter enthält den genmanipulierten Bt-Mais von Novartis. Zudem besteht aufgrund von Labortests der dringende Verdacht, dass weitere genmanipulierte, in der Schweiz nicht zugelassene Maissorten an Bord sind. Greenpeace fordert von den Behörden die Beschlagnahmung der illegalen Gentech-Fracht. Greenpeace, VKMB und Bio Suisse reichten Strafanzeige ein.
Basel. Der heute von Greenpeace vereitelte Versuch, genmanipulierten Mais – offensichtlich unbewilligte Sorten – in die Schweiz einzuführen, zeigt einmal mehr, dass sich Gentech-Lobby und Futtermittelindustrie um geltende Gesetze foutieren und der Schweizer Bevölkerung gegen deren Willen ihre genmanipulierten Retortengewächse aufzwingen wollen. Zudem scheinen die Behörden nicht in der Lage oder nicht willens, ihrer Kontrollpflicht nachzukommen. Greenpeace entnahm in Rotterdam bei der Beladung Maisschrotproben zur Analyse. Diese ergab, dass die Schiffsladung nicht nur den selbst in Gentech-Kreisen umstrittenen Antibiotika-Resistenz-Mais von Novartis enthält: Die Untersuchung des Freiburger Genescan-Labors erhärtete zudem den Verdacht, dass dem für Schweizer Vieh bestimmten Maisfutter zusätzlich verschiedene verbotene Gentech-Mais-Sorten beigemischt sind. Wie bereits vor einem Jahr mit der damals noch illegalen Gentech-Soja versuchen die Gentech-Multis erneut, ihre genmanipulierten Laborpflanzen der Schweizer Bevölkerung gegen ihren Willen und gegen geltende Gesetze aufzuzwingen. Greenpeace und andere Organisationen werden Anzeige gegen eine illegale Einfuhr des Labor-Mais erstatten und verlangen, dass Mais-Importe von den Behörden nicht nur auf bereits bewilligte, sondern auf alle im Umlauf befindlichen, genmanipulierten Sorten untersucht werden. Greenpeace wird alles daran setzen, dass die Schweizer Bevölkerung und die Umwelt vor einer Gentech-Lawine verschont bleibt. Die einheimische Agrar-Produktion ist noch gentechfrei. Mit einem Ja zur am 7. Juni zur Abstimmung gelangenden Genschutz-Initiative hat das Schweizer Volk die Möglichkeit, genmanipuliertes Getreide und Gemüse auch zukünftig von unseren Äckern und Ladenregalen fernzuhalten.
Kontakt:
Bruno Heinzer, Koordinator der Genschutz-Kampagne 01 / 447 41 41