Das staatliche Förderungsprogramm von Solarenergie hat völlig versagt. Deshalb fordern die Gewerkschaften VPOD, SMUV, GBI und die Umweltorganisation Greenpeace heute an einer gemeinsamen Pressekonferenz ein 10’000-Dächer-Programm. Konkret: In den nächsten fünf Jahren sollen in der Schweiz 10’000 Solarstrom- und 100’000 Sonnenkollektor-Anlagen installiert werden. Der Schulterschluss der Umweltorganisation mit Gewerkschaften macht Sinn: Das Solar-Programm schafft – wie eine Greenpeace Studie beweist, die ebenfalls heute vorgestellt wird – Tausende von umweltfreundlichen Arbeitsplätzen in den krisengeschüttelten Bau- und Energiebranchen.

Zürich. VertreterInnen von Greenpeace, der Gewerkschaft Bau & Industrie (GBI), der Gewerkschaft Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen (SMUV) und des Verbands des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) fordern ein 10’000-Dächer-Programm als solare Soforthilfe. Dies gaben die Organisationen heute an einer Pressekonferenz in Zürich bekannt. Nur wenn es gelingt, innert fünf Jahren 10’000 Solarstromanlagen und 100’000 Sonnenkollektor-Anlagen auf Dächern von Privathäusern, Firmen und öffentlichen Gebäuden zu installieren, können die Ziele, die im staatlichen Energieprogramm «Energie 2000» punkto Solarenergie gesteckt wurden, innert nützlicher Frist erreicht werden. Macht die Schweiz jedoch im bisherigen Schneckentempo weiter, verliert sie den Anschluss an eine zukunftsträchtige Schlüsseltechnologie. Das 10’000-Dächer-Programm hingegen wirkt sich klar positiv auf die Beschäftigung im Anlagenbau, in der Bauindustrie und im Energiebereich aus. Zu diesem Schluss kommt eine im Auftrag von Greenpeace verfasste Studie, die heute vorgestellt wird. Das Raumplanungsbüro Metron AG beziffert die Beschäftigungswirksamkeit des 10’000-Dächer-Programms mit 17’000 Personenjahren. Zudem vermindert das Solarprogramm die Kosten der Umweltschäden, die von fossilen Energieträgern verursacht werden. Damit die solare Soforthilfe Erfolg hat, fordern die Gewerkschaften und Greenpeace, dass der Staat rund die Hälfte der Anlagekosten vorfinanziert. Die nötigen Mittel könnten problemlos aus Lenkungsabgaben, wie sie in der Juni-Session des Parlaments zur Diskussion stehen, auf fossilen und atomaren Energieträgern erhoben werden. Um Solarenergie in der Öffentlichkeit zu fördern, veranstaltet Greenpeace diesen Sommer eine Schweizer Tournee mit einer mobilen Solar-Anlage. Die Gewerkschaften wiederum bilden ihre Mitglieder fachspezifisch aus und fördern Sonnenenergie in ihren jeweiligen Bereichen. Der Schulterschluss von Umweltverbänden und Gewerkschaften zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung eröffnet jetzt die Chance, aus deklamatorischen Forderungen «Nägel mit Köpfen» zu machen.


Kontakt:
Greenpeace Solarkampagne, Stefan Füglister: Tel. 01/447 41 41