Als Reaktion auf die Aktivierung der Mochovce-Brennstäbe kündigte Greenpeace eine Offensive gegen die für 21. Juni 1998 geplante probeweise Inbetriebnahme des ersten Reaktors im AKW Mochovce an. Greenpeace erhebt schwere Vorwürfe gegen die slowakische Regierung. «Mit der Aktivierung brüskiert Vladimir Meciar die österreichische Bundesregierung, das Europaparlament und die EU-Kommission. Er geht damit auch über die Mehrheit der slowakischen Bevölkerung hinweg, die das slowakische Atomprogramm ablehnt.» sagte Greenpeace-Sprecher Alexander Egit. Greenpeace fordert von der österreichischen Bundesregierung und den EU-Aussenministern eine scharfe Reaktion und die Fortsetzung des Kampfes gegen die Inbetriebnahme.

 

Wien/Bratislava. Greenpeace weist darauf hin, dass die Aktivierung zu keiner unmittelbaren Sicherheitsgefährdung führt, da der Reaktor auf Null-Leistungsniveau betrieben wird. Eine akute Sicherheitsgefährdung tritt erst ein, wenn die Inbetriebnahme erfolgt – was für den 21. Juli 1998 geplant ist. Die Aktivierung führt allerdings zu einer radioaktiven Belastung zentraler Bereiche des Atomkraftwerks. Damit sind die von Sicherheitsexperten als unerlässlich bezeichneten Massnahmen nur mehr mit hohem Kostenaufwand zu verwirklichen. Die ökonomische Verantwortung für diese Mehrkosten trägt der slowakische Mochovce-Betreiber Slovenske Elektrarne (SE) und die slowakische Regierung. «Sollten die erforderlichen Sicherheitsverbesserungen nicht gesetzt werden, dann macht sich die slowakische Regierung und Slovenske Elektrarne (SE) der vorsätzlichen Gemeingefährdung schuldig», so der Greenpeace-Sprecher. Greenpeace erstattete deswegen am 3. Juni 1998 auch Anzeige gegen Slovenske Elektrarne. Greenpeace appelliert nun an die Bundesregierung und die heute in Luxemburg tagenden EU-Aussenminister, das Vorgehen Meciars scharf zu verurteilen. «Die Aussenminister müssen Meciar und die slowakische Regierung auffordern, bei Mochovce internationale Sicherheitsstandards einzuhalten und den Risiko-Reaktor Bohunice abzuschalten!» forderte Alexander Egit.

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