Zum Auftakt des vierten Weltklimagipfels in Buenos Aires hat Greenpeace davor gewarnt, dass Eisbären durch den Treibhauseffekt vom Aussterben bedroht sind. Grund dafür ist nach Erkenntnissen der internationalen Umweltschutzorganisation der Rückgang des arktischen Eises infolge der Erderwärmung.
Zürich/Buenos Aires. Eisbären könnten zu den ersten Opfern des Treibhauseffekts gehören, so Steve Sawyer, Leiter der Arktis-Expedition von Greenpeace. «Vielleicht müssen wir es noch erleben, dass sie aussterben.» Eisbären ernähren sich fast nur von Robben, die sie von der Kante einer Eisscholle oder vom Rand eines Eislochs aus fangen, wenn diese zum Luftholen auftauchen. Bisher waren Alaska und die Nordküste Russlands fast das ganze Jahr hindurch mit dem Packeis der Arktis verbunden. Das Greenpeace-Schiff «Arctic Sunrise» musste in diesem Jahr rund 270 Kilometer weiter nach Norden fahren, um bis zur Eiskante vorzustossen. Für die Bären ist das Eis unerreichbar. Auf der Suche nach Nahrung dringen sie daher häufig in bewohnte Gegenden vor, wo sie im Müll nach Futter suchen. Unter diesen Umständen können sie sich nicht genug Speck anfressen, um den Winter zu überleben. Auch Teilnehmer einer amerikanisch-kanadischen Expedition, die über ein Jahr an Bord eines kanadischen Eisbrechers im Packeis festsassen, hatten ausreichend Gelegenheit, die Eisdecke zu untersuchen. Ihre Beobachtungen bestätigen die Aussagen von Greenpeace: Die noch bestehende Eisschicht sei viel dünner geworden, so die Wissenschaftler. An vielen Stellen, wo das Eis früher zwei bis drei Meter dick gewesen sei, würden jetzt nur noch eineinhalb Meter gemessen. Die westliche Arktis erwärmt sich mindestens zweimal so schnell wie der Rest der Welt. Auch andere Arten sind vom Aussterben bedroht – zum Beispiel das Karibu, eine arktische Rentierart. Greenpeace und die Organisation «Arctic Network» haben überdies Aussagen der Ureinwohner Alaskas über die alarmierenden Anzeichen für einen Klimawandel dokumentiert. «Die Delegierten in Buenos Aires müssen erkennen, dass die Klimaveränderung nicht erst in der Zukunft, sondern schon jetzt geschieht», sagte Steve Sawyer. Um die Teilnehmer des Klimagipfels aus 180 Staaten an ihre Verantwortung zu erinnern, hatten Greenpeace-Aktivisten am Morgen an das Wahrzeichen von Buenos Aires, einen 70 Meter hohen Obelisken, ein Riesenbanner gehängt – die Botschaft war deutlich: «Rettet das Klima, saubere Energien jetzt!»
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